Das sind Deep Purple nun wirklich nicht. In den offiziellen deutschen Album-Charts sind sie gleich auf Platz 1 eingestiegen. Genauso bei MTV. Prägende Gesichter sind immer noch Ian Gillan und Roger Glover. Ihr 21. Studio-Album ist in Nashville entstanden. Das hört man durchaus, die früheren Hardrock-Kings lassen sich hier gerne mal vom Country-Mekka beeinflussen, bei manchen Piano-Parts denkt man unwillkürlich an die Fifties als Blütezeit des Rock’n’Roll, ja, („What The What“), und sie verstehen sich auch auf die leisen Töne. Ok, der Hardrock, der ihnen Erfolg brachte, mit dem sie stilbildend für etliche Bands nachfolgender Generationen wurden, bildet den Rahmen. So hält man die Fangemeinde „bei der Stange“.
Eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Stile, in zwölf neue Songs gepackt. So gewinnt man neue Fans. „Modern“, um bei Ian Gillans Deutung zu bleiben, ist das nicht. Zeitgemäß schon. Deep Purple liefern keine musikalisch revolutionären Neuerungen, sondern solide produzierte Songs mit Gefühl für das, was gut zusammen geht. Die Unterstützung durch Bob Ezrin (der unter anderem Pink Floyds „The Wall“ mit auf den Weg brachte) mag dazu beigetragen haben. Sollte „Whoosh!“ nun das letzte Studio-Opus von Gillan, Glover & Co. gewesen sein – wäre es ein fulminanter Höhepunkt einer langen Karriere. Vielleicht kommen sie aber auch in einigen Jahren mit Studio-Album Nr .22…
Deep Purple: Whoosh! (EARmusic)