Salzburg. Die Mozartstadt ist schon in einem ganz normalen Sommer mit angenehm warmen Tagen oftmals überfüllt. Erst recht zur Festspielzeit! „Don Giovanni“, berühmtes Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt, steht auf dem Plan. Vian, ein junger Mexikaner, spielt mit. Allerdings nur in einer Statistenrolle – der Vater hatte Höheres für ihn vorgesehen. Und ausgerechnet der reist nun an, das Tun des Sohnes auf der Bühne selbst zu erleben. Immerhin hatte der Sohn seine Ambitionen entdeckt, als sein Vater ihn mehr oder minder als Zuhörer in eine Aufführung „schleifte“. Als der Sohn sich vor Langeweile kaum mehr wach halten konnte, beschloss er, selbst Opernsänger zu werden – und sein Publikum natürlich nicht zu langweilen. Zwischen dem Entschluss und seiner Umsetzung liegen 16 Jahre.
Rolando Villazóns Reise durch die Welt der Musik ist keine Aufzählung von Superlativen – obwohl die Karriere des Autors das hergäbe. Es ist vielmehr eine Perspektive mit viel freundlicher Ironie, welche die Mühen hinter dem zeigt, was das Publikum als Kunstgenuss erlebt. Und alles durchweg federleicht geschrieben. Man könnte meinen, hier stünde der Autor tatsächlich erst am Anfang einer spannenden Laufbahn.
Rolando Villazón: Amadeus auf dem Fahrrad. Rowohlt Verlag; 26 Euro. e-Book 19,99 Euro.