Ein finnischer Künstler singt eine Hommage zum 150. Todestag von Heinrich Heine. Das kann eigentlich nur M. A. Numminen sein – und er ist es auch: Teils sind die Gedichte von Heinrich Heine selbst, teils sind sie in Heines Geiste nachgedchtet. Streichinstrumente plus Vibrafon plus Schlagzeug, ach ja, eine Musikmaschine, sprich, eine sehr aktuelle Komponente ist auch dabei. Das kann man zweifach interpretieren: als schön schräg oder schräg schön (M.A. Numminen singt Heinrich Heine, Trikont).
Und zwei weitere Juwelen hat Trikont zum Herbst vorgestellt: Als Herausgeber von Shtetl Superstars – Funky Jewish Sounds From Around The World fungieren die Russendisko-Männer Yuriy Gurzhy und Wladimir Kaminer gemeinsam mit dem musiker Lemez Lovas. Was die Musiker aus der sehr variationsfreudigen CD ein: Sie haben nach dem Klezmer-Revival der siebziger Jahre damit begonnen, Musik zu machen. Das Ergebnis ist eine Musik, die Punk, Surf, Ska und Reggae und HipHop einfließt: Ich musste dieses Projekt machen, um mich sealbst zum Judentum zurückzubringen, sagt David Gold und liefert damit eine ebenso schöne wie anrührende Erklärung zur Entstehung der CD.
Fällt das Wort prison in Zusammenhang mit populärer Musik, denkt man vermutlich zu allererst an Johnny Cashs schon legendäre Aufnahmen. Hier geht es um Erfahrungen oder Eindrücke anderer Künstler wie Lightnin' Hopkins, Bobby Womack und Robert Oete Williams: In Prison. Afroamerican Prison Music From Blues To HipHop.
Nicht mehr ganz neu, aber aus Anlass einer Beatles-Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte ist eine Doppel-CD, die um eindrucksvollen Fotos und rare Cover (als Reproduktionen)ergänzt wurde: Tony Sheridan & The Beatles: Beatles Bop – Hamburg Days (Bear Family Records) erinnert an die Anfänge der Fab Four – und an den Mann, der zweifellos ein Mann der ersten Stunde war, aber stets in der zweiten Reihe stand. Und nicht zuletzt – die Karriere der Liverpooler Pilzköpfe begann in Hamburg. Die Ausstellung ist noch bis 5. Oktober 2006 zu sehen.