Buchtipp – Winter: Dicke Luft in der Küche

Abnehmen und dabei beruflichen Vollstress durchstehen: Nicht verwunderlich, dass Angus Thinnson MacDonald dem dringenden Rat seiner Ärztin skeptisch gegenübersteht.

Dann stellt sich auch noch heraus, dass sein neuester Fall so einiges mit kulinarischen Vorlieben zu tun hat. Die Spur führt zu einer Sekte. Und MacDonald muss das Verschwinden einer jungen Frau und ihrer Tochter aufklären.

Frank Winter verbindet gekonnt zwei Genres, die per se erst mal nicht zusammengehen – Krimi und Kochbuch. Wie das zusammenpasst, ist vergnüglich nachzulesen. Und ein Ermittler im Spannungsfeld zwischen Abmagern, Genießen und Denken, das hat wrklich seinen Reiz. Am ehesten ist MacDonald unter den vielen „literarischen Kollegen“ vielleicht mit Inspektor Jury zu vergleichen.

Und nebenbei lernt man einiges über Schottland, das weit Attraktiveres zu bieten hat als eine Brexit-Debatte: Tweed von den äußeren Hebriden zum Beispiel. Und Haggis. Ach so, Sie mögen keine Innereien? Das unterscheidet Sie von Prinz Charles‘ Gattin Camilla. Deren Schwiegervater kommt übrigens auch vor: Der Duke Of Edinburgh ist kein Geringerer als Prinz Philip.

Übrigens: Sie müssen für ein schottisches Dinner keine Innereien mögen. Haggis funktioniert auch vegetarisch. Einfach nachlesen. Und wenn Sie noch ein paar Tage Resturlaub „zu verbraten“ haben: Schottland hat im Herbst absolut seinen Reiz. Versprochen – es sei denn, Sie mögen’s im Urlaub nur windstill und ab 30 Grad aufwärts …

Frank Winter: Dicke Luft in der Küche. Oktober Verlag; 16,90 Euro.

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