Es war ein Schritt in der automobilen Demokratisierung, als 1976 der VW Golf Diesel vorgestellt wurde. Vor genau 30 Jahren waren Selbstzünder vor allem großvolumige, oft noch auf Lkw-Motoren basierende Aggregate. Und die wurden in mittelschweren und großen Limousinen eingesetzt. Dann leistete der Diesel im Golf D 37 kW (50 PS) und beschleunigte einen 805 Kilogramm schweren Kompaktwagen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 6,5 Litern. Das grundsätzlich andere Verbrennungsverfahren erforderte gegenüber dem 1,1-Liter-Ottomotor mit 37 kW eine Vergrößerung des Hubraums auf 1,5 Liter und eine der Belastung entsprechende Auslegung der Bauteile. Dennoch konnten wichtige Merkmale des Golf-Benzinmotors, wie etwa die kompakte, für raumsparenden Quereinbau geeignete Bauweise und die obenliegende Nockenwelle übernommen werden.
Bei dieser für den Motorenbau richtungsweisenden Konzeption wurde die Dieseleinspritzpumpe durch einen Zahnriemen angetrieben, was nicht nur eine Vereinfachung, sondern auch eine Geräuschminderung bedeutete. Durch die spezielle Formgebung der Wirbelkammer wurde ein günstigerer Verbrennungsablauf erreicht. Die mechanisch geregelte Verteiler-Einspritzpumpe war gegenüber bis dato herkömmlichen Dieseleinspritzpumpen einfacher aufgebaut und arbeitete wartungsfrei.