Erste Erfahrungen: Lexus IS 2006

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Langsam aber sicher entwickelt sich Lexus zu einem ernsthaften Wettbewerber unter den Premium-Anbietern auf dem deutschen Markt. Zugegeben, die Marktanteile sind noch nicht der Rede wert, aber immerhin hat die Luxus-Dependance von Toyota die Traditionsmarke Jaguar eingeholt und wird sie im kommenden Jahr überholen. 5.000 Fahrzeuge will man dann in Deutschland verkaufen. Gründe für den Optimismus gibt es viele. Der neuste hört auf den Namen IS. Hinter dem Kürzel verbirgt sich die zweite Generation des kleinsten Lexus-Modells, dass gerade seine Markteinführung erlebte.

Wie ernst Lexus die Aufgabe nimmt, den europäischen Markt zu erobern, sieht man am IS. Das Auto ist komplett neu: Neue Motoren, neues Design, neue Technik, dazu Sicherheitselemente, die in dieser Klasse noch keiner hat. So treten im Falle eines Unfalles gleich zehn Airbags zur lebensrettenden Kissenschlacht an, darunter Knieairbags für Fahrer- und Beifahrer. Der Tempomat ist radargestützt und arbeitet mit dem Pre-Crash-Safety-System (PCS) zusammen, das schon vor einem drohenden Unfall beispielsweise die Gurte strafft oder eine Notbremsung einleitet.

Das Design ist innen wie außen edel. Kompakt, dabei elegant und muskulös verkörpert der IS schon im Stand Dynamik. Die bietet der Luxus-Japaner in ausreichendem Maße. Ein 2,5-Liter-V6-Motor mit 208 PS schnurrt das Auto auf 230 km/h Spitze. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsganggetriebe oder eine empfehlenswerte Automatik mit ebenfalls sechs Schaltstufen an die Hinterachse. Mit Automatik beträgt der Durchschnittsverbrauch 9,1 Liter, ohne sind es 9,8 l. Alternaiv bietet Lexus den von Toyota schon bekannten 177 PS Diesel an und bringt damit erstmals einen Selbstzünder in ein Fahrzeug der Marke. Dieser Motor dürfte in Deutschland das Gros der Bestellungen ausmachen, ist aber nicht mit Automatik lieferbar. Als Ausgleich gibt es VDIM, das elektronische Fahrsicherheitssystem, das über die Funktion des ESP hinaus geht und alle Komponenten vernetzt. Der Diesel liefert reichliche 400 Nm Drehmoment und begnügt sich mit 6,3 Litern. Trotzdem passt der Benziner in Verbindung mit der Automatik einfach besser zum Auto, weil er unglaublich leise ist und der Automat aus dem großen Lexus LS perfekt schaltet. Insgesamt ist der IS eher ein kleiner Luxuswagen denn ein sportliches Kompaktauto. Man kann ihn sehr agil bewegen, aber den größeren Fahrgenuss hat man, wenn man das Auto gleiten lässt. Dann lässt sich auch das formidable Soundsystem von Marc-Levinson besser genießen. Der IS ist so leise, dass selbst Pianissiso-Passagen klassischer Musik ohne störende Außengeräusche aus den überall verteilten Lautsprechern perlen. Zu meckern gibt es am IS fast nichts. Einzig der Platz im Fond ist etwas spärlicher als beim Wettbewerb und der Kofferraum ist ebenfalls kein Raumwunder.

Die Serienausstattung für 31.000 Euro (IS250) und 29.600 Euro (IS22d) beinhaltet unter anderem ein Soundsystem, Keyless Go und elektrisch verstellbare Sitze. Lexus bietet darüber hinaus zwei Ausstattungslinien an: Luxury bietet beispielsweise belüftete Ledersitze, 17-Zoll-Felgen und Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht. Letzteres hat auch die Sportline. Sie ergänzt diese mit 18-Zoll-Felgen, Sportfahrwerk und Velourssitzen. Extra kostet dann nur noch das Schiebedach, Navigation mit Telefon, Automatikgetriebe und das PreCrash-System PCS. Der von uns bevorzugte IS 250 Luxury-Edition kam auf einen Komplettpreis von 47.000 Euro. Viel Geld für ein Auto in der Klasse von 3er BMW und C-Klasse, aber im Verhältnis immer noch ein paar Tausender günstiger als eben diese Wettbewerber.

Plus: Komfort, Design und Fahrspaß bestens
Minus: Dieselmotor nicht mit Automatikgetriebe kombinierbar, beengte Verhältnisse im Fond

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