Mit einem Dach über dem Kopf bei Wind und Wetter zu einer Spritztour aufbrechen oder sogar in den Urlaub fahren – das ist heute sicherlich kaum mehr etwas Besonderes. Ganz anders 1955 in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland: Damals verwirklichte ein eiförmiges Motocoupé mit 12 PS für zahlreiche Autofahrer den Traum von der individuellen Mobilität zu kleinem Preis. BMW Isetta hieß das Gefährt, das am heutigen Tage seinen 50. Geburstag feiert.
Die – einzige – Tür ging nach vorne auf und die Hinterräder standen nicht einmal halb soweit auseinander wie die vorderen – ein bis heute unverwechselbares Isetta-Merkmal. 2.550 D-Mark waren für die Anschaffung fällig, dazu kamen 95 DM für die obligatorische Haftpflichtversicherung und 44 DM jährlich an Steuern, das kostete weniger als ein Großstadt-Dackel, wie die Werbung seinerzeit betonte.
Die Isetta begleitete die deutschen Autofahrer bis in die 60er Jahre hinein, half mit die erste Reisewelle aufzutürmen. Im Spitzenjahr 1957 verkauft BMW fast 40.000 Isetten, danach geht der Trend weg vom Kleinst- und hin zum Kleinwagen. 1962 wird die Produktion der Isetta nach exakt 161.728 gebauten Exemplaren eingestellt.