Italien: Offroad-Alternativen und neue Regeln

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Piemont und Ligurien gelten schlechthin auch heute noch als Dorado für Gelände- Motorräder und Geländewagen. Nun haben die Behörden in Ligurien endlich die Traumroute in der Ligurischen Grenzkammstraße (La Via del Sale) von Monesi zum Colle Tenda, die viele Jahre wegen eines Totalabrisses eines Teilstücks unbefahrbar geworden war, mit EU-Mitteln wieder herstellen können. Dafür verlangt aber die Brüsseler Behörde eine teilweise Nachfinanzierung durch die Kommunen. Sie beträgt für Motorräder Euro 10,00 pro Tag, für Geländewagen Euro 15,00 pro Tag. Zu entrichten jeweils bei der nördlichen oder südlichen Einfahrt in diese hochattraktive Strecke. Sogar eine Quittung gibt es, die auf Verlangen bei Kontrollen an diesem Tag vorzuweisen ist.

Mit der Wiederherstellung des längsten und schönsten Abschnitts der Ligurischen Grenzkammstraße ist somit die gesamte Länge der ehemaligen Militärroute auf italienischer wie auch auf französischer Seite befahrbar. Andere Teilstrecken sind derzeit (noch) nicht mit einer Maut belegt. Die Strecke ist aber nur zwischen Mittwoch und Sonntag befahrbar, darüber wird streng gewacht. Verstöße gehen richtig an die Urlaubskasse.

In Piemont ist derzeit (noch) keine Maut in Betracht gezogen, aber eine der anspruchsvollsten Touren, die hoch zum Fort auf dem Jafferau (2.805 m) führt, ist derzeit und wohl auch in Zukunft nicht mehr durch den langen Tunnel der Galeria dei Saraceni zu erreichen, da inmitten des nassen und engen Tunnels ein Großteil der Decke eingestürzt ist. Die Reparaturkosten übersteigen offensichtlich die Etatmittel der Kommunen Oulx und Bardonecchia. Dafür ist die ehemals alternative, dann gesperrte Route ab Savoulx, steil hoch durch den Weiler Gouthier auf 1.800 Metern, offiziell wieder geöffnet worden. Auch die langjährig gesperrte Auffahrt aus dem bekannten Städtchen Bardonecchia, vorbei am Hotel Jafferau, ist bis kurz unter den Gipfel derzeit erlaubt.

Das alpine Supererlebnis im Tal von Rochemolles hinauf zum Sommeiller auf 3.000 Meter mit den hyperschmalen Aufstiegen und den arg engen Kurven ist hingegen frei befahrbar, aber montags und dienstags voll gesperrt. Auch hier gehen bei Nichtbefolgung die Strafen bis zur Konfiszierung des Fahrzeugs und anschließendem Gerichtsverfahren. Normalerweise ist die Befahrbarkeit all der genannten Strecken ab Anfang Juli bis gegen Ende September möglich.

Text und Bilder: Frank Nüssel

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