Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Gehen Sie manchmal auch, wenn es mal wieder schnell gehen soll, wenn Sie zum Kochen keine Zeit oder auch keine Lust haben, oder wenn Sie unterwegs sind, zu einem der bekannten Schnellrestaurants? Um mich nicht dem Verdacht der Schleichwerbung auszusetzen, möchte ich hier keine der allseits bekannten Fastfood-Vernichtungsketten mit Namen nennen, aber Sie wissen ohnehin, wer gemeint ist.

Ja, und wenn man dann seine Burger oder andere Schnellgerichte in Empfang genommen hat, dann darf man das Restaurant mit den schnellen Brätern, meist mit einer großen Tüte beladen wieder verlassen. Denn irgendwo muss die ganze Burger-, Soßen-, Salatblätter und Pommespampe mitsamt den labberigen Weißbrotsemmeln ja schließlich verstaut werden.

Genau daran musste ich in dieser Woche denken, als ich in einem krachneuen Fahrzeug des japanischen Autobauers Nissan saß. Was war da nicht alles an hilfreichen Heinzelmännchen für uns überforderte Autofahrer/-innen verbaut? 360-Grad-Kamera, Notbremsassistent, City-Park-System, dazu natürlich WLAN für alle möglichen Endgeräten. Hightech auf kleinstem Raum, dass man schier unter ihrer Last zusammenbricht. Dabei müssen die besten Lösungen nicht unbedingt eben diesen Hightechcharakter haben. Kein anderer als Nissan hat das vor etwa zwei Jahrzehnten vorgemacht. Und macht jetzt eine kleine Jubiläumsfete daraus.

Denn der sogenannte Curry Hook wird 20 Jahre alt. Dieser Haken ist ein Feature, das fast schon historischen Kultcharakter genießt. Im März 1996 wurde es erstmals beim damaligen neuen Almera eingeführt. Und selbst heute noch findet man das praktische kleine Teilchen in vielen Nissan-Modellen wieder.Worum aber ging es damals und wie kam dieser Name zustande? Der Almera war von Mitte der 1990er Jahre bis zu seinem Produktionsstop 2006 das Produkt des Hauses Nissan in der europäischen Kompaktklasse. Am Armaturenbrett, hin zur Beifahrerseite, hatte die klassische Schrägheck-Limousine eben jenen praktischen kleinen Haken, der Handtaschen und Einkaufstüten während der Fahrt in aufrechter Position halten sollte.

Doch König Kunde ist ja sehr oft erfinderisch und das dauerte in diesem Falle gar nicht lange. Wie manche Almera-Besitzer sehr schnell bemerkten, eignete sich dieser Haken am allerbesten dafür, abgeholte Fast-Food-Gerichte zu transportieren, ohne dabei den Fußraum des eigenen Fahrzeugs mit der unvermeidlichen Soße zu bekleckern. Und weil die Engländer sich ihren Imbiss am liebsten beim Inder holen, war bald ein Name für das Häkchen gefunden: Curry Hook.

Der Nissan Almera ist mittlerweile zwar Geschichte, der beschriebene Haken indes ist es nicht: Denn auch in den aktuellen Nissan-Crossovern Qashqai und X-Trail kann man sein Fast Food und andere Dinge an den Haken hängen. Dazu muss man heute allerdings den Kofferraum öffnen, denn besagter Haken wurde umplatziert. Drum merke: Nicht immer sind es die ganz großen, intelligenten Lösungen, die unser Leben etwas einfacher, bequemer oder sicherer gestalten. Manchmal ist das Ergebnis ganz simpel. Und hat – wie in diesem Falle – einen Haken.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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