Die Show werde immer wichtiger, wenn es um Musik geht – eine Klage, die nicht immer angebracht, aber oft berechtigt ist. Show heißt hier: Optische Effekte, Sensation, technische Finessen. Und immer wieder gibt es Musiker, die genau das nicht tun, sondern einfach in allererster Linie – Musik machen.
Zu ihnen gehört die noch junge Band Lord Huron, die mit Strange Trails ein verblüffendes Album hinlegt. Sie werden als Indie Folk Band gehandelt und bringen ganz einfach schöne Songs. Und wer sich das Cover ansieht, wundert sich nicht, dass die Sechziger zitiert werden – als Untertitel in Schreibschrift 14 Songs Of The Unknown und darüber der Hinweis: STEREO. (Weiß überhaupt noch jemand, dass es mal Mono-Vinylplatten gab?). Es sind musikalische Geschichten, die da erzählt werden. Und es ist eine schöne Tradition, die da fortgeführt wird. Simon & Garfunkel mögen einem einfallen, aus jüngerer Zeit Foster The People oder Mumford & Sons – Lord Huron stehen für Musik zwischen Folk und Rock, ganz ohne Schnörkel und künstliche Verstärkungen.
Lord Huron: Strange Trails (PIAS)