Ikarus: Treffen als Reminiszenz an eine Bus-Marke

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Deutschlands jüngste Thermal-Soleheilbad-Stadt Bad Belzig war Gastgeber des 4. Ikarus-Treffen. Der 11.000 Seelen zählende Ort im Landkreis Potsdam-Mittelmark (Bundesland Brandenburg) lockte Tausende Fans von Bussen der ungarischen Marke „Ikarus“ an. Erstmals konnten Besucher Touren mit den Fahrzeugen aus Budapest und Szekesfehervar unternehmen. Organisiert wurde das Event auf dem Gelände der Verkehrsgesellschaft Belzig von Busfans des „Freundeskreises Ikarus“ aus Sachsen und Thüringen. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamt fahren zwischen Flensburg und Rosenheim gegenwärtig noch um die 60 Ikarus-Busse – aber nur noch bei Sonderfahrten wie in Belzig.

Der Ikarus 66 ist ein Omnibus des ungarischen Busherstellers Ikarus. Er wurde 1952 erstmals präsentiert. Von 1955 bis 1973 wurde das Fahrzeug als Linienbus und in der Überland-Variante in Budapest und Székesfehérvár hergestellt. In den 1980er Jahren avancierte das Unternehmen zeitweise wohl zum größten Bushersteller der Welt. 15.000 Ikarus-Busse verließen damals jährlich die Werkstore. Mehr als 30.000 dieser Fahrzeuge wurden bis 1990 in die Ex-DDR geliefert. In mehreren Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sind die Busse, zum Teil als Oberleitungsbusse, im Einsatz. Zu sozialistischen Zeiten wurden Ikarus-Busse auch in Kuba, Mosambik, Angola und im Iran zusammengesetzt.Das Busbauer Ikarus wurde 1895 gegründet und war für seine Reise- und Stadtbusse bekannt, die bis 1990 vor allem in den ehemals sozialistischen Staaten das Straßenbild prägten. Ungarn mit dem Ikarus-Werk war innerhalb der Spezialisierung im RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe; im Westen bekannt als Comecon) für die Busproduktion verantwortlich. Insbesondere Busse der 200er Serie wurden in enormen Stückzahlen produziert.
In den 1980er und 1990er Jahren lieferte Ikarus ferner in größeren Stückzahlen die Basis für Oberleitungsbusse, so in die Sowjetunion, die DDR, nach Bulgarien und Rumänien.

Die Busse, die als „Rakete“ mit dem markanten Heck oder einfach der „Schlenki“ im Volksmund kursierten, wurden in Belzig in den Modellen 55er, 66er, der 630er oder der 280er bewundert. Das 4. Ikarus-Treffen fand im Rahmen der Offenen Tür bei der Verkehrsgesellschaft Belzig statt. Jeder Bus wurde mit seiner individuellen „Biografie“ vorgestellt.

Text und Fotos: Erwin Halentz

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