Pharao-Rallye: Sieg des Favoriten

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Wer denn sonst? … wurde in den Wüstencamps zwischen Alexandria, der Grenze nach Libyen und der Pyramidenstadt Gizeh zunächst getuschelt, als es um die Frage ging, wer wohl diesmal den mehrtägigen Kampf zwischen Sand und Schotter gewinnen würde. Nasser Al Attiyah natürlich, lautete die Antwort bei über 90 % der Befragten. Die auch Recht behielten. Der im deutschen Städtchen Trebur bei X-raid aufgebaute Mini All4 Racing lief mal wieder wie das sprichwörtliche Lottchen, und belohnte sein Fahrerteam Al Attiyah (Qatar) und Mathieu Baumel (Frankreich) dank sechszylindriger Dieselpower und Zuverlässigkeit mit einem Sieg, der fette 6 Minuten Vorsprung mit sich brachte. Den beiden Mini-Tretern folgte der bärenstarke Overland Toyota Hilux (V8) mit dem Saudi-Araber Yazeed Al Rahji, der verbissen nach einem Schwachpunkt Al Attiyas suchte. Aber keinen fand. Der Russe Vasilyev auf einem weiteren Mini freute sich über den dritten Platz auf dem Treppchen, erlaubten ihm doch die eingefahrenen Punkte den Ausbau der Führung im FIA-Cross-Country-Weltcup. Diese 3 Fahrer teilten sich auch die Siege in den Tagesetappen. Der polnische Ex-Skisprung-Weltmeister Adam Malysz, der nach seiner Toyota-Zeit nun auch beim X-raid-Team angedockt hat, lag auf einem sehr guten 4. Rang, ehe er seinen Mini, den er erst zum dritten Male ausführte, mit einem eingesprungenen Zweifach-Axel zum Mehrfachüberschlag brachte und derart kalt verformte, dass an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken war. Da fehlt dem Ex-Wintersportler doch noch ein wenig Erfahrung, aber wer ihn kennt, kann sicher sein, dass er auch das noch verinnerlicht. So erbte der Pole Marek Dabrowski auf einem weiteren Overland Toyota Hilux den 4. Platz, während sich der Tscheche Miroslav Zapletal auf dem mächtigen Hummer H3 Evo VII über einen 5. Platz freuen durfte. Erik van Loon, der inzwischen fast schon Stammfahrer bei X-raid ist, kam auf Rang 7. Mitten hinein in die Phalanx der starken und schnellen fuhr sich das ungarische Team mit Szalay/Lakloth auf einem fast winzig wirkenden Opel Mokka, der allerdings seine Kraft aus einem potenten 6-Zylinder-Benzinmotor schöpft. Für das Privatteam aus der Puszta ein feiner Erfolg. Nur 21 Teams kamen in Wertung an, wobei das Gros aus mehr oder minder gesponserten Privat-Teams von der arabischen Halbinsel bestand, die auf Nissan Patrols und Quads unterwegs waren. Die Baja Italia im Juni wird der nächste Lauf im Weltcup sein, dann sind wohl auch wieder jene Teams mit von der Partie, die die Wüstenrennen als sogenannte Streichergebnisse auslassen und sich dafür auf die zentraleuropäischen Veranstaltungen konzentrieren. Und dabei tauchen dann eminent siegfähige Fahrer und Fahrzeuge auf, die das Klassement ganz schön aufmischen können. Man denke da nur an Schlesser im Buggy oder an Boris Gadasin auf dem berüchtigten G-Force-Proto!

Text: Frank Nüssel/CineMotFotos: Teams

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