Sie werden wohl wieder (fast) alle dabei sein, wenn es in Spanien für den Cross-Country-Weltcup wichtige Punkte zu holen gibt. Vom 19.-21. Juli geben sich nahezu alle europäischen und viele außereuropäische Teams auf der iberischen Halbinsel ein lautstarkes Stelldichein. Die Baja Aragon dauert zwar nur 3 Tage (wie alle sogenannten Bajas), hat aber jedes Jahr ziemlich brutale Prüfungen im Angebot. Der Kampf um die FIA-Trophäe entbrennt folglich neu, Halbzeit ist eh erreicht. Da werden die starken Russen auf ihren schnellen G-Force-Geräten (Gadasin und Vasilyev) ebenso vor Ort erscheinen wie der Tscheche Zappletal auf seinem bestens präparierten Hummer, dazu viele der lokalen Heroen aus Portugal und Spanien, aus Ungarn, aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Auf Buggies und Protypen.
Da wird sich der deutsche Rennstall X-raid mit seinen 6 gemeldeten Teams mächtig zur Wehr setzen müssen. Alleine fünf davon starten auf den Mini All4 Racing. Ein weiteres Fahrzeug des Rennstalls wird ein BMW X3 CC sein, der von den argentinischen Newcomern Adrian Yacopini/Marco Scopinaro gesteuert wird. Die Minis sind in bewährten Händen: Übervater Stéphane Peterhansel ist ebenso gemeldet wie sein Stallgefährte Nani Roma, der 2009, als beide ebenfalls gleichzeitig für das gleiche Haus starteten, die Rallye gewann. Dass die beiden als Favoriten gelten, muss nicht unbedingt verwundern. Krzysztof Holowczyc aus Polen, derzeit Führender im Cup, geht mit bewährtem Copiloten Andi Schulz an den Start, dazu Orly Terranova und das rein deutsche Team Stephan Schott/ Holm Schmidt, die ihren traditionell rot-weißen Racing-Mini nach einem starken 7. Platz bei der Abu Dhabi vor kurzem pilotieren werden.
Die Spanien-Rallye spielt in der Geschichte unseres Hauses eine besondere Rolle und diesmal steigen wir mit 6 Fahrzeugen ein, mit so vielen wie noch nie zuvor. Und: Wir fahren natürlich voll auf Sieg, haben schließlich sehr starke Fahrer-Teams, so X-raid- Chef Sven Quandt. Die Veranstaltung geht in diesen 3 Tagen über 696 gewertete Kilometer. Der Streckencharakter wechselt ständig zwischen sehr schnellen Abschnitten, die fast übergangslos in enge, winklige Ecken führen und wieder in Speed-Abschnitte mit Kuppen und Löchern ausarten. Eine der anspruchsvollsten europäischen Prüfungen im FIA-Kalender. Geändert hat sich die Region der Austragung: Start und Ende/Ziel liegen im Ort Teruel. Staub, Hitze, Steine und Schotter sorgen in alter Tradition für ein selektives Wochenende.
Wir hoffen natürlich auf einen Sieg, andererseits befinden sich in mehreren unserer Fahrzeuge Testteile, die wir hier in Spanien validieren müssen, so der Teamchef zu KÜS. Angemerkt werden darf, dass sich diese Testteile sicher unter dem Aspekt der 2014er Dakar bewähren müssen. Ein Mitbewerber zu uns: Wir haben natürlich großen Respekt vor den X-raid-Teams, aber erschrecken lassen wir uns deshalb nicht. Das kann spannend werden.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Quandt