Hyundai: Offensive im Motorsport: 24h-Rennen und ab 2014 Rallye-WM

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Große Dinge pflegen ihre Schatten voraus zu werfen. So auch in diesem Falle: Im nächsten Jahr will Hyundai nach einem missglückten Versuch zur Jahrtausendwende wieder in die Rallye-Weltmeisterschaft einsteigen. Die Vorbereitungen zu dem „Projekt i20 WRC“ werden derzeit in der Nähe des europäischen Entwicklungszentrums der Koreaner im hessischen Alzenau getätigt. Zu Beginn des vergangenen Jahrzehntes war Hyundai, unter anderem mit dem deutschen Ex-Europameister Armin Schwarz am Volant, in der Rallye-WM nur mäßig erfolgreich. Sowohl der Einstieg mit dem Hyundai-Coupé und die nächste Ausbaustufe mit einem Accent World Rally Car waren nicht von großem Erfolg gekrönt. 2003 kam das vorzeitige Aus, obwohl man sich eigentlich noch für die gesamte WM-Saison eingeschrieben hatte.
Doch das ist alles noch Zukunftsmusik: Bereits am kommenden Wochenende wollen die Südkoreaner jedoch auf dem Nürburgring mit anderen Fahrzeugen ihrer Modellpalette im Motorsport punkten: Das Sportcoupé Veloster Turbo wird von Hyundai Motor Deutschland in die „Grüne Hölle“ gejagt. Auf drei Jahre ist das Projekt ausgelegt: Beim „Jungfernlauf“ zwischen Hatzenbach und Döttinger Höhe heißt es für das ungewöhnliche Sportgerät (eine Tür auf der Fahrseite, zwei auf der Beifahrerseite) zunächst einmal: Ankommen ist die erste Fahrerpflicht. Und dabei jede Menge Erfahrungen sammeln, die auch in die Serienproduktion mit einfließen sollen.

„Das 24-Stunden-Rennen als härteste Langstreckenprüfung der Welt bietet für unser Vorhaben eine perfekte Bühne“, sagt Markus Schrick, Geschäftsführer von Hyundai Deutschland. Seine sportliche Heimat findet der 230 PS starke 24h-Neuling in der Klasse SP2T für Turbo-Fahrzeuge bis 1.600 ccm. Aufgebaut wurde das Fahrzeug bei der Motorsport-Abteilung des Hyundai-Vertragshändlers Schumann in Saarbrücken. Schumann bringt neben dem Werks-Veloster auch ein Genesis Coupé in der Klasse SP8 mit beeindruckenden Leistungsdaten an den Start: Unter der Haube des GT brabbelt ein Vierliter-V6 mit einer Leistung von 420 PS.

Das 230 km/h schnelle Nordschleifen-Coupé orientiert sich für seinen ersten „Eifel-Ausflug“ in der 2013er Ausbaustufe zu großen Teilen am Serienmodell. Die Nordschleife soll für weitere Ausbaustufen eine Art Hausstrecke des asiatischen Autobauers werden. Das Unternehmen errichtet derzeit auf einem 3.050 m² großen Grundstück in unmittelbarem Blickkontakt zur Nordschleife für 5,5 Millionen Euro ein eigenes Testzentrum. Quasi als Ergänzung zum Entwicklungszentrum des Hauses in Rüsselsheim. Das 24h-Rennen an Pfingsten wäre – ein entsprechendes Ergebnis vorausgesetzt – also durchaus als Startschuss und Motivationsspritze für kommende Projekte der Koreaner geeignet.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Hersteller

Nach oben scrollen