Toyota Gazoo: Viererteams für Dakar gesetzt

Wie zur ersten "Saudi-Dakar" 2020 an dieser Stelle vorab mehrfach angedeutet, hat Teamchef Glyn Hall seine verbindliche Aufstellung mitgeteilt.

Es werden vier Teams sein, die identisches technisches Material zur Verfügung haben: Das ist der bewährte Hilux in neuester Evolutionsstufe. Heißt: 5-Liter Sauger-Benziner ohne Turbolader mit etwa 400 PS und Allradantrieb. Im Laufe der Entwicklungszeit hat sich die Position des Triebwerks vom reinen „Frontmotor“ mehr in die Mitte verlagert. Hinter der Vorderachse liegt der Motor nun nahezu direkt unterhalb der Fahrersitze. Der Vorteil dabei dürfte die bessere und ausgeglichenere Gewichtsverteilung sein, die das Fahrverhalten eher beruhigt und stabilisiert. Folglich fast ein Mittelmotor.

Als Teams sind gesetzt: Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel als letzte Dakarsieger 2019 in Peru, Giniel de Villiers/Alex Haro sowie Bernhard ten Brinke mit Tom Colsoul. Alle genannten Teams haben Siege und Pokale in beeindruckender Vielfalt und Häufigkeit gewonnen. Neu im Team ist der zweifache Formel 1-Weltmeister Fernando Alonso, der als Navigator den mehrfachen Dakar-Motorradgewinner Marc Coma an Bord hat. Beide hatten sich vor knapp sechs Monaten auf den Weg gemacht, die Disziplin zu ändern, und dafür eifrig und mit Erfolg zu trainieren. Da scheint Team-Prinzipal Hall wieder einmal den richtigen „Riecher“ gehabt zu haben. Die Hauptgegnerschaft ist wohl in den von X-raid und Geschäftspartner aus Südamerika entwickelten und aufgebauten MINI-Buggys und den JCW-MINI-Allrad auszumachen. Die wendigen und drehmomentstarken 6-Zylinder-Turbo-Diesel von BMW sind in allerbesten Händen: Der vielfache Dakar-Sieger Stéphane Peterhansel und Carlos Sainz werden die Buggys (Heckantrieb) der neuesten Ausbaustufe pilotieren, Jakub Przygńoski, Boris Garafulic und weitere Top-Fahrer werden die kleinen Allradler fahren.

In einem aber sind sich alle einig: Die nächste Dakar auf der arabischen Halbinsel ist für alle ein Neuanfang, weil Neuland. Die genannten Favoriten werden sich aber „warm anziehen“ müssen, wenn die Technik streikt, wenn Unfälle und Ausfälle für Chaos sorgen. Denn dann schlägt die Stunde der finanziell weniger großzügig ausgestatteten Teams, die schon viel Erfahrung und noch mehr „Feuer“ aufweisen, wenn sie nur schwächelnde Favoriten ahnen. Serradori auf seinem von einem Chevy befeuerten Buggy gehört dazu, auch einer der erfolgreichsten Südamerikaner, Nicolás Fuchs. Fraglich ist, ob Chinesen am Start sein werden, die sich bei der letzten Silkway-Rallye so fantastisch präsentiert hatten, alle übrigens auf gelben Buggys mit bärenstarken V8-Benziner-Triebwerken.

Fotos: Teams

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