Obwohl der Spritpreis an den Tankstellen wieder einmal in astronomische Höhen zu entschwinden droht, nimmt das Interesse der Autofahrer an alternativen und eventuell preiswerteren Antriebsarten ab. Das bestätigt die aktuelle Umfrage des KÜS Trend-Tacho. Dabei sind die Befragten durchaus bereit, für einen reduzierten CO2-Ausstoß auch mehr Geld zu investieren. Weniger Informationsbedarf gegenüber früheren Befragungen besteht laut KÜS Trend-Tacho auch bei den Elektrofahrzeugen. Damit hat auch das Interesse an den Mobilitätskonzepten mit einem darin eingebundenen Elektrofahrzeug abgenommen.Konkretes Interesse und eine Beschäftigung mit Erdgas (CNG) als Fahrzeugantrieb bestätigen 21 % der Befragten, 3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Ähnlich sieht es bei Autogas (LPG) aus, hier sind es 17 %, im Jahr davor waren es noch 19 %. Hybridantrieb steht aktuell laut KÜS Trend-Tacho für 18 % im Fokus, 5 Prozentpunkte weniger als 2012, 20 % sind es aktuell beim Elektroantrieb, ganze 6 Prozentpunkte weniger als im Jahr davor. Der Trend setzt sich durch bei Biokraftstoffen mit 18 % (2012: 22 %), 9 % bei der Brennstoffzelle (2012: 12 %) und 9 % beim Wasserstoffantrieb (2012: 12 %). Grundsätzlich kann man sagen, dass der Autofahrer sich auf breiter Front von den alternativen Fahrzeugantrieben abwendet, das Interesse schwindet.
Welche Antriebsart hat denn die größten Zukunftschancen? Auch das wollten die Interviewer des KÜS Trend-Tacho wissen. Hier liegt der Hybridantrieb mit 72 % vor dem Elektroantrieb mit 62 % Zustimmung. Mit 50 % folgt Flüssiggas, dann Erdgas mit 47 %, Brennstoffzelle mit 34 %, Wasserstoff mit 31 % und Biokraftstoffe mit 31 %. Hierzu ist auch noch interessant, dass 52 % der Befragten der Meinung sind, dass Biokraftstoff wie etwa E10 verboten werden sollte, da sie im Verdacht stehen Lebensmittel zu verteuern. Wie es um die Bereitschaft der Autofahrer bestellt ist, wenn es um Mehrausgaben für schadstoffärmere Autos geht, hat der KÜS Trend-Tacho auch ermittelt.
Mehr Geld ausgeben für 10 % weniger CO2 würden 47 %, bei 20 % weniger wären es 60 % und bei 30 % weniger CO2 sogar 69 %. Die Bereitschaft zur Mehrausgabe steigt also mit Zunahme der CO2-Reduzierung.
Auch die Beschäftigung der Autofahrer mit der Elektromobilität nimmt ab. Von 48 % im Vorjahr auf aktuell 46 % ist der Wert gefallen. Interessanter Aspekt hier: Auf die Frage ob, sich die Interessierten gut über das Thema Elektromobilität informiert fühlen, sagten 49 % ja, im vergangenen Jahr waren es noch 47 %. Hauptinformationsquelle zum Thema Elektroauto ist hier das Internet mit 41 %, gefolgt vom Autohaus mit 36 %, Fachzeitschriften mit 32 %, Bekannte mit 8 % und Elektrofachgeschäfte mit 3 %. Wenn es um den Bekanntheitsgrad von Elektroautos geht, so kennen 6 % den Smart ED, 4 % den Opel Ampera, 2 % den Renault Twizy, 2 % den BMW Mini, ebenfalls 2 % den Tesla, 1 % den VW Golf und den VW UP. 1 % Bekanntheitsgrad haben auch der MB A Klasse E-Cell, Renault Kangoo und Zoe, Mitsubishi i-Miev.23 % der vom KÜS Trend-Tacho befragten Autofahrer können sich vorstellen, als nächstes Auto ein Elektrofahrzeug zu kaufen, 2012 waren es noch 25 % und 2011 sogar 29 %. Als Bedingung für den Kauf sollte für 3 % die Reichweite bei mindestens 60 Kilometer liegen, für 13 % müssten es mindestens 100 Kilometer sein, für 30 % mindestens 200 Kilometer. Die gleiche Reichweite wie ein Benziner nennen 51 % als Kaufbedingung. Auch beim Platzangebot haben die Befragten klare Vorstellungen. 18 % wollen zwei Sitzplätze und einen Kofferraum, 7 % drei Sitzplätze und einen Kofferraum und 71 % vier Sitzplätze plus Kofferraum.
„Insgesamt stellt der KÜS Trend-Tacho aktuell ein sinkendes Interesse an alternativen Antriebskonzepten fest – und dies bei steigenden Spritpreisen. Industrie und Politik müssen sich hier die Frage gefallen lassen, ob sie das Thema intensiv genug verfolgen und entsprechend kommunizieren“, so Peter Schuler, der Bundesgeschäftsführer der KÜS zum aktuellen Trend-Tacho.Befragt werden beim Trend-Tacho von KÜS und kfz-betrieb Autofahrer/-fahrerinnen in Deutschland. 1.000 Personen werden im Rahmen einer repräsentativen Zufallsauswahl in einer telefonischen Ermittlung befragt. Die Durchführung geschieht durch das renommierte Institut BBE Automotive GmbH in Köln.