Fernando Alonso und Marc Coma: Vorbereitung auf Dakar-Start

Während der Spanier Fernando Alonso (Jahrgang 1981) sich als zweimaliger Formel 1-Weltmeister einer anderen schnellen Disziplin zuwandte (der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft, offiziell FIA World Endurance Championship), beendete Landsmann Marc Coma nach seinem fünften Dakar-Sieg auf dem Motorrad 2015 zunächst seine motorsportliche Karriere.

Coma galt als „Gentleman unter den Zweiradartisten“ – ein stiller Arbeiter, der sich stets akribisch vorbereitete, körperlich wie mental. Dazu fair, hilfsbereit und freundlich, aber auch enorm ehrgeizig. Seine Fahrtechnik auf dem einspurigen Verkehrsmittel hatten viele seiner Mitbewerber zu kopieren versucht. Nicht zuletzt war er im Fahrerlager schnell auszumachen ob seiner 1,86 Meter Körpergröße. Da er als Zweiradfahrer bekanntlich keinen Co-Piloten zur rechten Weges-Einweisung an Bord hatte, feilte er an seiner eigenen Orientierungskunst. Die trug dann auch zu den Erfolgen bei. Nun ist Coma wieder zurück – als Co-Pilot für Alonso, der seit Frühjahr 2019 im Team Toyota Gazoo für Wüstenrennen eifrig trainierte, in Namibia und Polen.

Beim letzten Lauf zur südafrikanischen SACCS-Wüstenmeisterschaft, dem „Lichtenburg 400“, startete das neue spanische Gespann dann sogar mitten im Wettbewerb. Das geschah auf Anordnung von Glyn Hall (Motorsport-Chef von Toyota Gazoo). Was sicher an noch mangelnder Renn-Erfahrung lag: Alonso „himmelte“ den Hilux inmitten einer Prüfung, der landete auf der Seite. Wie stabil solch ein Gerät ist, zeigte sich daran, dass nur die Frontscheibe zu Bruch ging und beide unverletzt nach der Reparatur im Servicecamp weiterfahren konnten. Das allerdings nur solange, bis ein Schwarm ziemlich großer Vögel die neue Frontscheibe auf ihre Haltbarkeit testete. Ergebnis: Die Verbundglasscheibe war erneut zerlegt, nach innen gedrückt. Co-Pilot Coma musste sie bis zum Schluss (also für den Rest der Wertung) mit Vehemenz nach außen drücken.

Unter dem Aspekt der Teamarbeit war das sicher ein erfolgreicher Start. Und immerhin ist trotz der Pechsträhne noch ein 16. Platz dabei herausgesprungen. Marc Coma wird am 7. Oktober 2019 43 Jahre alt, passt altersmäßig somit gut zu Alonso. Das Thema „Saudi-Dakar“ steht ja an für 2020. Es gibt noch viel zu tun für die beiden Spanier, die Konkurrenz schläft schließlich nicht.

Und so wundert es nicht, dass Teamchef Hall neben den drei Gazoo-Hilux mit Al-Attiyah, de Villiers und ten Brinke auch noch die beiden „Veteranen-Jungspunde“ Alonso und Coma für die Marokko-Rallye (offiziell: Rallye du Maroc) im Oktober 2019 gemeldet hat.

Fotos: Teams

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