Lancia Pu+Ra HPE Concept: Vorbote des Marken-Comebacks

Italienische Automarken wie Alfa, Ferrari, Fiat und Lancia stehen für Autos, die Emotionen hervorrufen, für mutige Designer und innovative Karosserieformen. Fiat 500, Alfa Giulietta, Lancia Ypsilon sind nur drei Beispiele. Aber von Lancia gab es zuletzt nur den Ypsilon, und auch ihn nur im Heimatland. In Italien, wo die Marke 1906 von Vincenzo Lancia gegründet wurde, mit Sitz in Turin,1969 von Fiat übernommen, seit 2021 eine Marke im Stellantis-Konzern. Lancia kann im Automobilbau auf Pionierleistungen wie die erste selbst tragende Karoserie zurückblicken und war auch im Rallyesport erfolgreich.

Ab 2024 soll es wieder mehr Lancia-Modelle geben, die auch außerhalb von Italien um Fans und damit natürlich um Kundinnen und Kunden werben. Den Anfang macht die neue Generation des Ypsilon. Da die Renaissance von Lancia im Einklang mit der Elektrifizierungsstrategie der Stellantis-Gruppe steht, wird der vier Meter lange Kleinwagen ausschließlich mit elektrifizierten Antrieben angeboten. Heißt: Wahlweise mit Hybrid-Technologie oder vollelektrisch (als BEV). 2026 folgt dann ein 4,60 Meter langer kompakter Crossover als Gamma-Nachfolger und 2028 der neu aufgelegte Delta. Alles Namen mit Lancia-Tradition. Delta und Gamma wird es ausschließlich als BEV geben.

Zunächst wurde mit dem Lancia Pu+Ra HPE Concept vor dem Serien-Comeback eine neue Studie vorgestellt als Ausblick auf das neuen Lancia-Design. Dabei stehen die Kürzel Pu+Ra für das pure und radikale Design. HPE (High Performance Electric) benennt leistungsfähigen Elektroantrieb, hohe Umweltverträglichkeit und innovative Technologie. Die Studie Pu-Ra HPE wird wohl nie so gebaut werden wie gezeigt. Wohl aber werden sich viele Elemente in den neuen Lancia-Modellen wiederfinden. Und: Der sportlich flache Zweitürer mit kurzen Überhängen und voluminösen Rädern schlägt eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft. Fließende Seitenlinien mit leicht abfallendem Heck inklusiv Spoiler erinnern an die historischen Lancia-Modelle Aurelia (als Cabrio auf der Leinwand auch mit Jean-Paul Belmondo zu Berühmtheit gelangt) und Flaminia aus den Sechzigern. Die runden Rückleuchten wecken Erinnerungen an den Stratos aus den Siebzigern. Der wurde insbesondere durch Rallye-Einsätze populär.

Auch mit dem neuen Markenlogo werden historischen Elemente aufgegriffen und weiter entwickelt, also Lenkrad, Flagge, Schild und Lanze und der Markenname als Schriftzug. Das Interieur ist Ergebnis der Zusammenarbeit mit Cassina, dem italienischen Einrichtungs-Spezialisten im Luxussegment. Große Glasflächen sorgen für einen lichtdurchfluteten Innenraum mit Wohlfühlatmosphäre. Einfache Formen bestimmen die Optik, die von der eleganten Atmosphäre italienscher Wohnhäuser und ihrer Architektur inspiriert wurden. 70 Prozent der Innenraummaterialien des Pu+Ra HPE sind aus recycelten Materialien. Auch bei den Serienmodellen soll Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen, mindestens die Hälfte der berührbaren Oberflächen im Innenraum aus umweltschonenden Materialien bestehen und in ebensolchen Verfahren aufbereitet werden. Neu ist das Bedienkonzept mit virtueller Schnittstelle S.A.L.A. (Sound, Air, Light, Augmentation). Über das System lassen sich Komfortfunktionen wie Audio- und Klimaanlage sowie Beleuchtung einfach per Tastendruck oder Sprachbefehl steuern. Sein Serien-Debüt gibt S.A.L.A im neuen Lancia Ypsilon.

Für den Verkauf sollen nächstes Jahr 25 Handelspartner zur Verfügung stehen, für den Service 100 Werkstätten.

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