Zum 32. AvD Oldtimer Grand Prix, der vom 6.-8. August am Nürburgring stattfinden wird, feiert Jaguar das 50-jährige Jubiläum des legendären D-Type. Der Jaguar Daimler Heritage Trust (JDHT), offizieller Repräsentant und Verwalter der Jaguar-Historie, bringt aus diesem Anlass gleich vier Rennsportwagen aus der frühen Jaguar-Renngeschichte an den Nürburgring: C-Type, D-Type, XKSS und XJ13. Alle vier haben an der Jaguar-Historie ihren ganz eigenen Anteil.
Der C-Type wurde Anfang der fünfziger Jahre aus dem Seriensportwagen XK 120 entwickelt, worauf auch die Chassisnummern hinwiesen, welche die drei Buchstaben XKC beinhalteten. Doch anders als der XK 120 für die Straße verfügte der für Renneinsätze konzipierte C-Type über einen filigranen Gitterrohrrahmen zur Aufnahme der Aggregate und der aerodynamisch günstig geformten Aluminium-Karosserie. Der bekannte Sechszylinder-Reihenmotor aus dem XK leistete im C-Type um die 180 PS.
Für 1954 konstruierte die Jaguar-Rennabteilung einen Nachfolger für den C-Type, der logischerweise die Bezeichnung D-Type erhielt (wenngleich die ersten fünf Fahrzeuge des neuen Typs noch die Chassisnummern XKC trugen). Die Fahrerzelle des D-Type bestand aus einer Monocoque-Struktur aus Aluminiumblechen, an die vorne und hinten Hilfsrahmen angeflanscht waren für die Aufnahme des um die 240 PS leistenden Sechszylinder mit drei Weber-Doppelvergasern.
Nachdem 42 D-Type gefertigt waren, ebbte die Nachfrage nach D-Type allerdings schlagartig ab. Diese Tatsache und der Umstand, dass der US-amerikanische SCCA (Sports Car Club of America) den D-Type für seine Rennen nicht als Straßen-Sportwagen betrachtete, veranlasste die Rennabteilung in Coventry zum Bau des XKSS, wobei die beiden S für Super Sports standen. Das Ergebnis eines zunächst umgebauten D-Type sah so aus: Die zentrale Struktur des Cockpits wurde verändert, um einem vollwertigen zweiten Sitz Platz zu schaffen. Außerdem gab es beim XKSS im Gegensatz zum D-Type auch eine zweite (kleine) Tür für den Beifahrer. Das Cockpit wurde von einer gerundeten Windschutzscheibe umgeben, es gab ein Fetzendach für Regenfahrten und einen verchromten Gepäckträger auf der Heckklappe. Die Scheinwerfer waren durch eine Plexiglashaube geschützt, und kleine verchromte Stoßfänger vorne wie hinten nahmen schon Designelemente des E-Type vorweg. Mit 235 km/h war der XKSS jedenfalls der schnellste Straßensportwagen seiner Zeit, zu dessen Fans auch Steve McQueen gehörte (der auch selbst einen besaß).
Ende 1964 gab es für das Projekt XJ13 in der Nachfolge des XKSS einen Schub: Der Fünfliter-Zwölfzylinder mit den vier oben liegenden Nockenwellen bestand seine ersten Testläufe, und Bill Heynes orderte Karosserieteile bei Abbey Panels. Es dauerte dann allerdings bis 1967, bevor der Rennwagen seine ersten Meter aus eigener Kraft zurücklegen konnte – indes: Die Zeit war für Jaguars Le-Mans-Wagen der Sechziger bereits abgelaufen, noch bevor die Testfahrten so richtig beginnen konnten. Die Automobilsportbehörde in Paris hatte nämlich ab 1968 ein neues Reglement herausgegeben, nach dem für Prototypen ein Hubraum von lediglich drei Litern zugelassen war.
So wanderte der bis dahin von der Öffentlichkeit unbemerkte XJ13 in den Jaguar-Fundus, kam aber 1971 doch noch einmal zum Einsatz. Damals wurde er für Werbeaufnahmen flott gemacht, als Promotion-Helfer für den Jaguar-E-Type bei dessen Markteinführung