Der polnische Busbauer Solaris liefert 44 Niederflur-Busse der Urbino-Familie an die Kooperationsgemeinschaft Mittlerer Niederrhein. Die dortigen fünf zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen entschieden sich bereits zum dritten Mal in Folge für Fahrzeuge des mittelständischen Unternehmens aus Bolechowo bei Poznan. Die Verkehrsbetriebe der nordrhein-westfälischen Städte Mönchengladbach, Krefeld, Neuss und Viersen sowie des Kreises Heinsberg schreiben den Kauf neuer Linienbusse gemeinsam aus. Solaris machte das Rennen und liefert 24 Niederflurbusse Urbino 12 in Standardlänge sowie 20 Gelenkbusse Urbino 18.
Das Familienunternehmen aus Westpolen unterhält bereit seit mehreren Jahren Geschäftsbeziehungen zur Region am Niederrhein. 2010 kauften erstmals mehrere Partner der Kooperationsgemeinschaft Mittlerer Niederrhein 17 Busse aus Bolechowo. Ein Jahr später entschieden sich bereits alle fünf Unternehmen für deren Fahrzeuge und bestellten zusammen 27 Urbino. Außerdem lieferte Solaris insgesamt neun diesel-elektrische Hybridbusse an beteiligte Verkehrsbetriebe. Einschließlich der in diesem Jahr erwarteten Busse werden damit fast 100 Erzeugnisse des polnischen Mittelständlers am Mittleren Niederrhein unterwegs sein.
Das Familienunternehmen aus Westpolen existiert seit 1996 und nahm seit dieser Zeit eine rasante Entwicklung. Im ersten Jahr lieferte es 56 Busse aus. Gegenwärtig verlassen jährlich mehr als 1.100 Fahrzeuge die Werkhallen in Bolechowo. Neuerdings werden dort auch Straßenbahnen für den öffentlichen Nahverkehr produziert. Knapp 2.000 Mitarbeiter finden in der Region ihr Auskommen. Der jährliche Umsatz des Mittelständlers klettert mittlerweile auf mehr als 325 Millionen Euro. Seit Produktionsbeginn wurden bisher mehr als 8.000 Busse gebaut, die gegenwärtig in 24 Ländern rollen – etwa in Deutschland, Skandinavien oder im Emirat Dubai.
Die Solaris-Entwicklung hat noch Luft nach oben – zum Vergleich: Daimler AG veröffentlichte vor wenigen Tagen ihre Zahlen. Der Konzern lieferte 2011 rund 39.700 Busse aus.
Text: Erwin Halentz
Foto: Solaris