Musik-Tipp – Kraus: Idole

Wenn sich Till Brönner, Annett Louisan und Helge Schneider ein und demselben Kollegen widmen, dann muss es schon etwas Besonderes sein. Ist es auch, selbst wenn dieser Kollege sich immerhin schon teilweise aus dem Business zurückgezogen hat.

1957: Deutschland entdeckt den Rock’n’Roll. Im Vorjahr hat kein Geringerer als Freddy Quinn mit einer Nummer in dem seinerzeit noch total neuen Stil einen Beitrag zum ersten „Grand Prix Eurovision de la chanson“ überhaupt eingereicht. Zu den ersten Vertretern der rebellischen Töne im deutschsprachigen Raum gehört ein junger Bayer, Peter Kraus. Als die „Musik der Rebellion“ immer beliebter wird, erweitert er sein Repertiore, wird zeitweise als „Schmusesänger“ teils geliebt, teils spöttisch kritisiert, er präsentiert TV-Shows und wirkt sogar als Schauspieler. Auch wenn es ruhiger um ihn wird von Zeit zu Zeit – ganz weg ist er nie.

Und das hat seinen guten Grund: Was er hier aus Roy Orbisons „Blue Bayou“ macht, aus „Mr. Bojangles“ und vor allem aus „Fly Me To The Moon“, jetzt mit duetschem Text von Frank Ramond – das darf Sternchen, die vom Alter her locker Kraus‘ Enkel sein können, eine gute Portion an Respekt abnötigen. Peppig und flott arrangiert, mit „Sommerzeit“ auch noch ein Top-Treffer zu den aktuellen Temperaturen, perfekt für einen schönen Abend drinnen oder draußen. Bei der Musik, die ihn seinerzeit sehr schnell berühmt machte, nimmt er allenfalls Anleihen, Swing und Jazz sind die prägenden Stile. Passt.

Peter Kraus: Idole. Energie Kultur/Warner

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