Das augenscheinlich Auffälligste an Steve Vais neuestem Werk ist die Gitarre auf dem Cover: Sie hat drei Hälse, bespannt mit vier, sieben und zwölf Saiten. Sie heißt Hydra, entwickelt vom Gitarrenbauer Ibanenz.
Hydra? Wir erinnern uns: So heißt das Fabeltier mit seinen vielen Köpfen Herkules das Leben schwer machte. Musikalisch ist das Ganze in 46 Minuten und in neun Stücken, abgehandelt, diesmal rein instrumental. Vai, der unter anderem schon bei Whitesnake und Frank Zappa beschäftigt war, lässt es wieder krachen. Rhythmen und Melodien sind immer wieder neu bei dem blinden Musiker, wahrscheinlich auch nicht für alle Gitarristen-Kollegen spielbar.
Vai zaubert wieder einmal Klänge herbei, an die man sich gewöhnen muss. Sie werden vermutlich erst auf der Bühne, also in der „Nach-Corona-Zeit“, ihre ganze filigrane Wucht entfalten könne, er ist vor allem ein Livemusiker.
Zu „Involate“ muss man muss es so sage: Er hat sich wieder einmal selbst neu erfunden. Kein Konzeptalbum, keine Stories, man kann schon von „neuer“ Musik sprechen. Die Instrumentierung der Bandkollegen ist klassisch: Schlagzeug, Bass, Keyboards.
Ein sehr interessantes Musikwerk. Wir meinen: Unbedingt hörenswert!