Neues DTM-Zeitalter: Motorsport im GT3-Reglement

Seit dem 24h-Rennen im Juni fanden keine Motorsportveranstaltungen mehr statt auf dem Nürburgring. Die Hochwasserkatastrophe und als deren Folge eine Verwendung des Ring-Areals als Einsatzzentrale für die Hilfskräfte standen im Vordergrund. Viele Events wurden ins nächste Jahr verschoben. Am kommenden Wochenende geht es wieder los. Mit einer Rennserie, die eine lange Geschichte und viel Tradition in der Eifel hat, ab dieser Saison jedoch ein völlig verändertes Bild abgibt. Von der bekannten DTM (ehemals Deutsche Tourenwagenmeisterschaft und Deutsche Tourenwagenmasters) ist außer dem Kürzel nicht mehr viel übrig geblieben.

Seit Beginn dieser Saison gehen an acht Renn-Wochenenden ausschließlich Boliden nach dem aktuellen GT3-Reglement in der neuen DTM an den Start. Mit privaten Kundenteams. Das Format ist jedoch geblieben:  Samstags und sonntags jeweils Sprintrennen. Ohne Fahrerwechsel, was die DTM von den ADAC GT Masters unterscheidet. Die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte werden mittels einer sogenannten BOP (balance of performance) und einem reglementierten Erfolgsballast eingestuft, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

In ihrer langen Geschichte hat die DTM schon einige technische Reglement-Änderungen erlebt. Gegenüber den bisherigen reinrassigen Renn-Prototypen (Class-1-Ära) gehen nun seriennahe Sportwagen an den Start. So setzt Mercedes AMG GT3 etwa auf einen Verbrenner mit 6,2 Litern Hubraum, während der Turbo von Ferrari mit 3,9 Litern deutlich kleiner ist. Audi wiederum befeuert mit einem Zehnzylinder, während die gesamte Konkurrenz auf Achtzylinder-Triebwerke setzt.

DTM-„Oldie“ Mike Rockenfeller aus Neuwied begrüßt den Re-Start, nachdem es lange so ausgesehen hatte, als würde das traditionsreiche Kürzel aus der Motorsport-Szene verschwinden. „Manchmal muss man auch zu seinem Glück gezwungen werden.“ Und der alte und neue DTM-Boss Gerhard Berger, der monatelang um „seine“ Serie gekämpft hatte, zieht nach dem Start in Monza im Juni ein zufriedenstellendes Fazit. „Wir haben jetzt sechs Marken am Start. Das war genau das, was der Fan über Jahre rüberbringen wollte. Wir wollen die schnellste GT3-Serie weltweit werden.“

Beim vierten DTM-Wochenende dieser Saison (nach Monza, Lausitzring und Zolder) am Nürburgring wird Motorsport auf höchstem Niveau geboten. Die bisherigen Rundenzeiten sind schneller als bei den ADAC GT Masters. Allerdings, auch das muss man ehrlicherweise zugestehen, reichen sie nicht an die der Renn-Prototypen der vergangenen Jahre heran. Verzichten müssen die Fans am Ring auf ABT-Audi-Pilotin Sophia Flörsch, die die 24h von Spa fährt und durch Markus Winkelhock ersetzt wird.

Aktuelle Ticket- und Zuschauerinfos unter www.nuerburgring.de

Fotos: Daimler Media, DTM Media

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