Der Weg in die E-Musik schien vorgezeichnet: Schon in jungen Jahren hat David Garrett mit Claudio Abbado zusammengearbeitet und von Yehudi Menuhin enthusiastisches Lob erfahren. Schließlich hat er sich für die U-Musik entschieden und damit beizeiten zwischen alle Stühle gesetzt. Klassik-Puristen mögen diese Art von Geigenspiel ablehnen, Pop-Fans ihrerseits auf Werktreue beharren.
Seinen Grenzgang setzt der inzwischen 40-Jährige mit „Alive – My Soundtrack“ unbeirrt fort. Der Titel ist Programm – die Songauswahl entspricht seinen ganz persönlichen Vorlieben. Und sie reicht von Louis Armstrong („What A Wonderful World“) über die Bee Gees („Stayin‘ Alive“) und Michael Jackson („Thriller“) bis zu Elton John „Circle Of Life“), also über mehrere Jahrzehnte hinweg. Manchmal sind in einem geradezu rasanten Spiel die Originale erst nach einiger Zeit herauszuhören. Genau das macht den Reiz des jetzt erschienenen Albums aus – statt auf instrumentales Covern mit Wiedererkennungs-Garantie zu setzen.
David Garrett: Alive – My Soundtrack (Polydor)