Sein Künstlername ist eine Verneigung vor seiner Heimat Goisern: Ihr ist Hubert Achleitner seit Jahrzehnten verbunden. Das trägt dazu bei, dass Musik und Musiker immer authentisch wirken. Dass moderne Musik mit Gesang in regionaler Prägung schon lange unverändert beliebt bleibt, ist wesentlich sein Verdienst. Haindling, LaBrassBanda, Ringsgwandl…in einer solchen Aufzählung darf Hubert von Goisern nicht fehlen.
Vorweg: Mit „Zeiten und Zeichen“ bleibt er sich treu. Und zeigt die ganze Bandbreite seines Könnens. Den Auftakt macht „Freunde, das Leben ist lebenswert“ – Vorsicht, Titel nicht missverstehen, dahinter steht ein sehr ernstes Thema. Mitgewirkt haben ein Rapper und ein Opernsänger. In „Brauner Reiter“ bleibt er weiter sehr ernst und ganz im Thema des Openers. Aber da wechselt die Stimme komplett, man hört ihr schon an, wen und was er da aufs Korn nimmt. Ja, genau, der Titel weist schon in die richtige Richtung. Beißende Satire, durch und durch, wie sie vom Timing her nicht passender sein könnte. „Jodler für Willi“, „Tierische Polka“, das sind typische Goisern-Nummern, mit Sprachbildern von herrlicher Komik. Aber mit der Goethe-Vertonung „Glück ohne Ruh“ zeigt er sich nochmals von einer ganz anderen Seite.
Live werde er den Opener zur CD nicht bringen – das hat Hubert von Goisern schon angekündigt. Zu nahe sind ihm die Recherchen zum Text gegangen. Auf der Bühne wird man ihn trotzdem erleben können – 2021. Auch er hat eine für dieses Jahr geplante Tournee verschieben müssen.
Hubert von Goisern: Zeiten und Zeichen (Blanko Musik/Sony)