„Harry und Sally“ gehört zu den Klassikern, die man immer wieder sehen kann. Keine Langeweile, auch wenn man die Handlung genau kennt. Das liegt natürlich einmal am Thema, das sich wie ein roter Faden durch den Film zieht: Können Männer und Frauen tatsächlich rein platonisch befreundet bleiben?
Vor allem aber ist es Verdienst der Schauspieler Billy Crystal als Raubein mit dem guten Kern, Meg Ryan als leicht neurotische Frau Anfang 30, allerdings eine mit intelligentem Witz und viel Charme. Bruno Kirby und Carrie Fisher (beide inzwischen verstorben) als „best buddies“ von Harry bzw. Sally, die mehr oder minder überraschend selbst ein Paar werden. Harry hat’s ja immer gesagt: Männer und Frauen können nicht einfach „nur“ befreundet sein.
Und dann ist da die Situationskomik, wovon es reichlich gibt. Sally will Harry etwas eher Privates mitteilen, aber unversehens bekommt’s die ganze Kneipe mit. Sally hört mit Anfang 30 schon das Ticken ihrer biologischen Uhr, was Männern nicht passieren kann: Aber was nützt eine späte Vaterschaft, wenn der Mann zu schwach ist, die Kinder im Arm zu halten? Harrys Konter zeigt, dass die beiden sich viel ähnlicher sind, als sie bei ihrer ersten Begegnung ahnten.
Der ganz normale alltägliche Wahnsinn, die ersten geplatzten beruflichen und privaten Träume aus der Jugendzeit, die der Wirklichkeit Platz machen müssen. Und natürlich behält Harry, was Sally und ihn angeht, Recht – und so ist der Ausgang des Films eigentlich schon recht früh abzusehen.
Das tut seiner Qualität keinen Abbruch: Das Ende ist nicht überraschend, aber auf dem Weg dahin gibt’s Überraschungen genug.
DVD: Harry und Sally (verschiedene Editionen erhältlich).