Genau der spielte offenbar keine Rolle, als es darum ging, den 85. Geburtstag von Elvis Presley mit einem Album zu würdigen. Herausgekommen ist eine 3-CD-Sammlung, die aus den USA offiziell autorisiert wurde, obwohl sie in der Heimat des „King“ nicht zu haben sein wird. Eine absolut gelungene Zusammenstellung von „Heartbreak Hotel“ (1954) bis zu den letzten Hits „Moody Blue“ (1976) und „Way Down“ (1977). All das pünktlich eben zum 85sten am 8. Januar 2020.
Heute ist kaum mehr vorstellbar, in welchem Maße Elvis Presley die Ausdrucksform Rock’n’Roll einem großen Publikum schmackhaft machte. Allein seine Bewegungen bei Auftritten brachten ihm den Spitznamen „Elvis the pelvis“ ein – Elvis, das Becken. Ein pars pro toto wie aus dem Lehrbuch. Laut, rhythmisch und einprägsam mussten die Songs sein. Die Fans lagen ihm sprichwörtlich zu Füßen, und als er in Deutschland zum Militärdienst für die USA antrat, hatte das Elvis-Fieber auch hier seine Auswirkungen. Der „King“ bedankte sich mit einer Version von „Muss i denn“ – hier (leider) nur im Original als „Wooden Heart“ vertreten.
Später bereicherte er sein Repertoire um Balladen, vor allem die weiblichen Fans etwa ließen sich nur zu gern fragen: Are you lonesome tonight? Später machte er mit seinem Privatleben Schlagzeilen, vor allem mit seiner schlechten Gesundheit, die man ihm allerdings auch ansah. Eine Orientierung in Richtung Country hatte ihn gerade wieder zurückgebracht in die Erfolgsspur, als er am 16. August 1977 nur 42-jährig starb.
Nach Bekanntgabe des Todes spielten manche Sender in Deutschland für den restlichen Tag nur seine Songs. Gerüchte über seinen Tod und über sein angebliches Weiterleben sind bis heute nicht völlig verstummt: Die Faszination, die von Elvis Presley ausgeht, ist bis heute offenbar ungebrochen.