Kino, Sauna, Ehrenamt… Dreesbachs Credo ist so einfach wie klar: Smartphone-Fasten und unter die Leute gehen. Der Gedanke, auch mal alleine zu verreisen, schreckt sie nicht. Sogar dem Trampen gewinnt sie Positives ab (auch wenn dem Autor dieser Rezension diese Form des Reisens viel zu gefährlich erscheint…). Sich ein Hobby zuzulegen, sieht Dreesbach gleichfalls als gute Grundlage, um vielleicht mal jemanden kennenzulernen.
Mit ihren exakt 99 Ideen, siehe Untertitel, gelingt Anne Dreesbach ein beschwingt geschriebenes Plädoyer für soziale Kontakte abseits der sozialen Medien. Vielleicht merkt man erst beim Lesen, wie sehr man an den digitalen Weg des Kontakts schon gewöhnt und von anderen Kontaktformen entwöhnt ist. Und wem die meisten dieser 99 Vorschläge bekannt vorkommen, der dürfte schon ein gewisses Lebensalter erreicht haben. Für diese Leserschaft sind Dreesbachs Vorschläge nicht neu – Menschen haben sich auch kennen gelernt, als es noch kein Internet und keine E-Mails gab. Tatsächlich! Übrigens auch durch Partnervermittlungen und Zeitungsannoncen. Die haben hier ebenfalls ihren Platz, und so wird aus dem Buch der Historikerin dann tatsächlich eine Zeitreise.
Übrigens: Ist der analog geknüpfte Kontakt erst mal gefestigt, kann man ja immer noch per WhatsApp kommunizieren. So zwischen den Treffen und Telefonaten…
Anne Dreesbach: Liebe lieber analog. 99 Offline-Dating-Ideen. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 12,99 Euro.