Der DVR macht auf ein oft unterschätztes Problem aufmerksam: Straßenverkehrsunfälle können bei allen Unfallbeteiligten sowohl kurz- als auch langfristig belastende psychische Beschwerden auslösen. Teilweise führen sie sogar zur Arbeitsunfähigkeit. Deshalb fordert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) eine bessere Versorgung sowie einen einfacheren Zugang zu Hilfsangeboten für psychisch Geschädigte infolge von Verkehrsunfällen.
Bei jedem Verkehrsunfall mit Todesfolge sind im Durchschnitt 113 Menschen betroffen. Hierzu gehören neben den Unfallbeteiligten selbst unter anderem auch Ersthelfer, Zeugen oder Angehörige. Psychische Unfallfolgen können potenziell bei allen auftreten. Sie äußern sich z. B. in posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Ängsten, aber auch in depressiven Störungen. Ebenfalls ein häufiges Symptom nach Verkehrsunfällen ist Fahrangst, gefolgt von Fahrvermeidung. Das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) hat getestet, ob die Ängste der Fahrerinnen und Fahrer durch virtuelle Fahrten in einem Fahrsimulator gemindert werden können. Die Ergebnisse waren vielversprechend.
Um Betroffenen von Verkehrsunfällen die Rückkehr in ein nahezu normales Leben zu ermöglichen, ist vor allem wichtig, frühzeitig zu helfen. Eine darauf spezialisierte Seite im Internet, www.hilfefinder.de, wurde vom DVR, der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) und der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (e. V.) ins Leben gerufen.
Quelle: DVR
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