Die letzten Schlagzeilen machten Status Quo ja wahrlich nicht durch ihre Hits: Der Tod von Rick Parfitt musste verkraftet werden und ließ bei den verbliebenen Bandmitgliedern sogar einen großen Zweifel zurück. Würde es überhaupt nochmals zu einem Studioalbum kommen? Dann veröffentlichte Francis Rossi seine Autobiographie. Und legte darin einen, vorsichtig formuliert, sehr pragmatischen Umgang mit der Band offen. Salopp gesagt: Er schrieb unverstellt darüber, mehr als einen Gig im total bedröhnten Zustand absolviert zu haben und über das Ende des Auftritts sehr froh gewesen zu sein. So stellt man sich als Hörer nicht unbedingt die Entstehung von Hits wie „Rockin‘ All Over The World“ oder „Whatever You Want“ vor. Aber, so what, es hat funktioniert.
Und es funktioniert weiter „Blackbone“ ist gewissermaßen ein recht puristisches Album im typischen Quo-Sound der Siebziger und Achtziger. Gradlinig, unverstellt. Rückblickend programmatisch klingt gewissermaßen „I See You’re In Some Trouble“, aber die Schwierigkeiten haben sie offenbar überwunden. Zumal Francis Rossi die Songs (mit) geschrieben hat. Auch „Liberty Lane“ klingt fast, als wollten ein paar junge Kerle einen Plattenboss für ihren ersten Vertrag gewinnen. Allein der Albumtitel lässt darauf schließen, dass die Band schon für über 30 Alben im Studio war: Backbone = Rückgrat. Und das haben sie wahrlich bewiesen!
Status Quo: Backbone. (EARmusic)