Buchtipp – Weckerle/Enns: Clean Eating To Go

Immer mehr Menschen müssen, wenn nicht alle, doch immerhin einige Mahlzeiten des Tages unterwegs einnehmen. Das lange vorherrschende Ideal „in der Mittagspause nach Hause an den gedeckten Tisch und dann wieder zur Arbeit“ ist für viele heutzutage nicht machbar, aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Unterwegs essen – die Falle dabei ist nur zu bekannt: Eine Portion Fast Food hier, ein Schokoriegel von der Tanke dort… dass irgendwann die Lieblingsjeans kneift und der Arzt bei der Erläuterung des Blutbilds bloß noch die Stirn runzelt, ist nur folgerichtig.

Michael Weckerle zeigt, wie man aus der fatalen Nummer rauskommen kann. Vorweg: Ganz ohne Aufwand funktioniert das nicht. Aber: Schon die Einkaufsliste für den Vorrat erleichtert die Arbeit wesentlich. Alles, was da aufgezählt wird, findet man tatsächlich in einem gut sortierten Supermarkt, lange Wege sind fürs Einkaufen nicht zu bewältigen. Die Palette der Rezepte reicht von Frühstücksideen über Hauptgerichte bis hin zu Snacks. A propos Frühstück: Autor Weckerle hat in seiner Ideensammlung auch an jene gedacht, die schon die erste Mahlzeit des Tages nicht zuhause einnehmen wollen oder können.

Die Idee des „Clean Eating“ ist ja nicht neu und entspricht wesentlich dem, was schon lange als Vollwertkost bekannt ist. Möglichst wenig industriell Verarbeitetes, Vollkornprodukte, Saaten, Nußmus … nichts aus dem Vorratsschrank ist problematisch zu lagern, es sei denn, man wollte es auf Jahrzehnte hin aufheben. Aber auf die Idee kommt eh keiner. Frisch zukaufen muss man, allerdings auch nicht jeden Tag, Obst, Gemüse und Milchprodukte.

Wer bisher tatsächlich auf viel Fast Food gesetzt hat, wird auch seinen Geschmacksnerven eine Umstellung bescheren. Auch das hat Michael Weckerle bedacht und empfiehlt, sich erst mal mit ein paar Rezepten an den neuen Ernährungsstil heranzutasten, die einem schon beim Lesen gefallen. Und im Rezeptteil ist ganz sicher für jeden was dabei. Für den hat sich Weckerle Profikoch Anton Enns zur Unterstützung geholt.
Bleibt noch eine Frage: Wie transportiere ich das alles, ohne dass es dabei zu Geschmackseinbußen kommt oder das liebevoll Zubereitete trotz aller Vorsicht auf dem Autositz landet? Sehr nützlich ist da die Übersicht über ganz verschiedene Materialien und die daraus hergestellten Produkte zum Aufbewahren und Transportieren.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig mögen auch der etwas hemdsärmelige Stil und der Enthusiasmus wirken, mit dem der Autor sein Thema bearbeitet. Das mindert aber nicht den Wert seiner Empfehlungen. Wer aus einem ungesunden Trott rauskommen will, aber trotz Alltagsstress und ständigem Unterwegs-Sein kulinarisch immer noch zwischen Pommes und Schokolade pendelt, hat nach der Lektüre von „Clean Eating To Go“ keine Ausrede mehr dafür. Jedenfalls keine geeignete.

Michael Weckerle/Anton Enns: Clean Eating To Go. Edition Michael Fischer; 16,99 Euro.

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