DVR: Pendler unterschätzen Sekundenschlaf

Fast die Hälfte der Deutschen (42 Prozent) legt mindestens einen Teil des Arbeitswegs mit dem Pkw zurück. Fast jede fünfte dieser pendelnden Personen (21 Prozent) fühlt sich vor allem auf dem Heimweg oft müde und erschöpft. Dies ergab eine aktuelle YouGov-Umfrage mit mehr als 2.050 Personen (darunter mehr als 850 Pendlerinnen und Pendler) im Rahmen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie weiterer Partner.

Gefährliche Häufung von Müdigkeitsanzeichen

Viele Pendler und Pendlerinnen bemerken durchaus, dass sie während ihrer Fahrt zwischen Wohnort und Arbeitsplatz müde werden: 38 Prozent der befragten pendelnden Personen mussten schon einmal häufig gähnen, 26 Prozent fehlte schon einmal die Konzentration, 16 Prozent verspürten schon einmal schwere Lider und 15 Prozent befanden sich bereits in einer gefährlichen Situation (Mehrfachnennungen waren möglich). Die befragten pendelnden Personen fühlen sich auf dem Weg nach Hause (21 Prozent) müder und erschöpfter als auf dem Weg zur Arbeit (14 Prozent).

Müdigkeit ist grundsätzlich etwas Normales, gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag. „Selbst bei kurzen Strecken sollte man sich nicht scheuen anzuhalten, bevor die Müdigkeit einen übermannt“, warnt DVR-Geschäftsführerin Ute Hammer. Der Sekundenschlaf tritt oft ganz plötzlich auf und kann dann verheerende Folgen nach sich ziehen. Wer beispielsweise für drei Sekunden einschläft, legt bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h über 80 Meter im Blindflug und damit ohne Kontrolle über das Fahrzeug zurück. Bei Müdigkeit braucht der Körper häufig einfach eine Pause. Diese sollte zur optimalen Erholung mit einem Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten oder alternativ Bewegung an der frischen Luft kombiniert werden.

Viele der befragten Pendlerinnen und Pendler wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber Rücksicht auf das Pendeln nimmt: 33 Prozent fänden flexiblere Arbeitszeiten hilfreich, um auch einmal später anfangen oder früher gehen zu können, 31 Prozent wünschen sich, auch von zu Hause aus arbeiten zu können und 25 Prozent fänden einen besseren öffentlichen Nahverkehr hilfreich, um gar nicht erst mit dem Pkw fahren zu müssen. Weitere 17 Prozent würden sich gerne zwischendurch am Arbeitsplatz ausruhen und zur Erholung kurz schlafen. 13 Prozent würden sich über eine Fahrgemeinschaft und somit Gesellschaft und Unterstützung beim Fahren freuen. Sieben Prozent fänden Präventionsangebote inklusive Informationen rund um einen gesunden Schlaf hilfreich (Mehrfachnennungen waren möglich).

Gesunder Schlaf trägt zur geistigen und körperlichen Regeneration bei. Er fördert die Gesundheit, Zufriedenheit, Konzentration und folglich auch die Sicherheit der Angestellten. „Arbeitgeber sollten daher die Wünsche ihrer Angestellten ernst nehmen und dem gesunden Schlaf eine tiefere Bedeutung beimessen“, so Hammer.

Die KÜS ist Mitglied im DVR und unterstützt sein Anliegen nachdrücklich.

Quelle und Abbildung: DVR

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