Am Donnerstag beginnt die ADAC Rallye Deutschland mit der Super Special Stage in St. Wendel. Die Kreisstadt im Nordsaarland beherbergt nicht nur den Prolog, dort wird am Sonntag auch die schwarz-weiße Flagge geschwenkt. Grund genug für den ADAC, zur Pressekonferenz ins historische Rathaus der Sport-Stadt St. Wendel einzuladen. Hier die Stimmen der Teilnehmer:
Thierry Neuville: Neuville reist als WM-Führender und heißester Kandidat für den Weltmeistertitel 2018 in Deutschland an. Seine Devise für die Deutschland-Rallye: Für uns läuft die Saison bisher ganz gut. Ziel war für uns, von Anfang konstant zu sein und das wird auch weiterhin das Ziel bleiben. Wir liegen 21 Punkte vor Sébastien Ogier und das wird nur durch Konstanz zu halten sein. Natürlich muss man auch schnell sein und in verschiedenen Situation Risiken eingehen, aber wir wollen keine unnötigen Risiken eingehen. Der Belgier hat bei der Deutschland-Rallye traditionell eine starke Fan-Basis. Neuville hofft, dass in diesem Jahr noch mehr Zuschauer kommen, da der Kampf um den Titel so spannend ist.
Mads Østberg: Østberg war letztes Jahr bei der Deutschland Rallye nur als Zuschauer dabei was nicht so schön ist, wie selbst zu fahren, aber immerhin besser als zuhause zu sitzen. Er freut sich besonders auf die WP Panzerplatte, was aber gleichzeitig, die größte Herausforderung werden wird. Da es in diesem Jahr die erste Asphalt-Rallye für den sympathischen Norweger ist, peilt er Platz 5-6 an. Besondere Motivation und Ansporn sind für ihn die vielen Fans an den Wertungsprüfungen. Sein Tipp: Für Autogramme und Gespräche schaut man am besten im Service Park am Bostalsee vorbei, dort haben die Fahrer dann auch Zeit. Während den Prüfungen sind wir hochkonzentriert und fokussiert, das wirkt dann arrogant.
Marijan Griebel: Im letzten Jahr noch im R5-Fahrzeug unterwegs, darf Lokalmatador Griebel in diesem Jahr ein World Rallye Car pilotieren. Und das ist nicht irgendein Fahrzeug, sondern Rekordmeister Sébastien Loebs ehemaliger Werks-Citroën: Es ist für mich eine große Ehre solch ein Auto in meiner Heimat zu fahren. Besonders freut sich Griebel auf die Freisener Prüfung und Bosenberg: Die kenne ich wirklich aus dem Effeff und da ist es schon mein Ziel, die eine oder andere gute Zeit zu setzen!
Jutta Kleinschmidt: Die Markenbotschafterin der ADAC Rallye Deutschland möchte sich unters Volk mischen, viel mit den Fans, Fahrern und Helfern sprechen, um herauszufinden, wo man in Zukunft noch Kleinigkeiten verbessern kann. Hier sehe ich mal ganz intensiv die andere Seite! Als Fahrer ist man meistens auf seinen Job konzentriert und kümmert sich gar nicht so um die Organisation. Es ist gewaltig, was das für ein Aufwand ist! Die Faszination macht für sie das hautnahe Erleben der Rallye-Atmosphäre aus: Die fliegen 20,30 Meter an dir vorbei, das ist schon gewaltig!
Klaus Boullion: Der saarländische Innen- und Sportminister weiß: Spitzensport bekommt man nicht umsonst, das sind die besten der Welt!. Dennoch stehe das Saarland voll hinter der Rallye, insbesondere die Sportstadt St. Wendel. Die Region hat seit den 80er-Jahren Erfahrung in der Austragung von Rallye-Veranstaltungen, beispielsweise durch die Saarland-Pfalz Rallye. Die wichtigste Erfahrung vom letzten Jahr für Minister Bouillon: Ich habe einen Radwechsel geübt. Auf der Panzerplatte gab es einen Platten. Ich bin dann ausgestiegen, habe vergessen die Handschuhe anzuziehen und habe dann an die heiße Bremse gefasst … ich bin dann rumgehüpft und war das Gespött der Leute. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht, obwohl es zwei Monate lang kaum verheilt ist.
Friedhelm Kissel: Der Rallye-Leiter der ADAC Rallye Deutschland stellt besonders den gewaltigen organisatorischen Aufwand in den Vordergrund. 3000 ehrenamtliche Helfer sind dabei, um das Event überhaupt erst möglich zu machen. Sein Appell an die Zuschauer: Wir haben Umweltzonen, die nicht betreten werden dürfen. Auch wenn die Zuschauer sagen: Wenn ich da stehen würde, würde ich alles am besten sehen, ist mein Appell: Bitte betreten Sie diese gekennzeichneten Flächen nicht! Dort leben seltene Tiere und Pflanzen und die Einrichtung einer NoGo-Area ist Auflage der Behörden, um dort überhaupt fahren zu dürfen.
Die ADAC Rallye Deutschland findet vom 16. bis 19 August statt. Die KÜS ist vor Ort und berichtet an dieser Stelle über das Motorsport-Event.
Foto: ADAC