Autos 2018: Schöne neue – und alte – Welt

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Unsere Neuwagen werden weiterhin immer digitaler, doch bis sie völlig selbstständig fahren, müssen sie noch viel üben – das tun sie bald in ganz Deutschland. Ein Ausblick auf automobile Themen des kommenden Jahres.

Diesel-Krise, Elektroauto-Prämie und mehr Modellauswahl mit größerer Reichweite – aus unterschiedlichen Gründen hat die Verbreitung der E-Autos 2017 zugenommen: Von Januar bis November 2017 wurden immerhin doppelt so viele Stromer zugelassen wie im gleichen Zeitraum 2016. In absoluten Zahlen ist die Summe mit gut 21.000 Neuzulassungen allerdings immer noch klein – im Vergleich zu mehr als drei Millionen Neuwagen insgesamt. 2018 dürfte die Entwicklung ähnlich weitergehen.

Zwar starten mit der Neuauflage des weltweit meistverkauften E-Autos, dem Nissan Leaf, und den Elektro-SUVs Jaguar I-Pace und Audi e-tron weitere attraktive Modelle. Doch in Sachen Ladeinfrastruktur gibt es noch viele weiße Flecken, auch wenn mittlerweile rund 11.000 öffentliche Ladepunkte zugänglich sind. Über die Segmente hat sich in verschiedener Ausprägung auch die Digitalisierung und Vernetzung ausgebreitet. 2018 wird beispielsweise die Neuauflage der Mercedes A-Klasse diesbezüglich aktualisiert: Selbst für den kleinsten Benz sind analoge Instrumente kein Thema mehr, schon die Basis fährt mit digitalem Kombiinstrument und breitem Infotainment-Display vor; lediglich die Anzeigengröße variiert je nach Ausstattung. Selbst die Klimabedienung funktioniert bei neuen Autos nun häufig über Touch-Flächen. Dafür geben hochmoderne Touch-Flächen dem Fahrer nun ein haptisches Feedback – fast so als würde man einen echten Knopf drücken, wie im neuen Audi A8.

Ab 2018 bringt BMW Amazons digitale Assistentin Alexa ins Auto – als Sprachbedienung , um auf Zuruf Musik abspielen oder Smart-Home-Funktionen zu kontrollieren. Die neuen digitalen Funktionen sind darauf ausgelegt, dass das Auto bald allein fährt. Hieran wird im kommenden Jahr weitergearbeitet – unter anderem auf neuen Teststrecken. Ab dem Frühjahr beispielsweise in Karlsruhe, auf einem zwölf Kilometer langen Stück mit vierspuriger Fahrbahn und zahlreichen Kreuzungen. An den Kreuzungen ist aufwendige Sensortechnik installiert, hier kommunizieren Ampeln mit den Fahrzeugen und sehr genaue Karten helfen den Roboterautos bei der Navigation. An Bord ist sicherheitshalber ein Fahrer, der jederzeit eingreifen kann. Auch in Niedersachsen soll ab Ende 2018 ein Testfeld von Industrie und Wissenschaft genutzt werden können. Ist die Strecke vollständig ausgebaut, wird sie rund 280 Kilometer lang sein und sich über die A2, A7, A39 sowie mehrere Bundes- und Landstraßen erstrecken, im Raum Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter. In Düsseldorf gehen ab dem dritten Quartal 2018 Testfahrzeuge zwischen dem Autobahnkreuz Meerbusch bis in Straßenbereiche der Friedrichstadt auf die Strecke.

Als erstes Serienfahrzeug beherrscht der Audi A8 Level 3 des autonomen Fahrens: Der Computer erledigt die Fahraufgabe unter bestimmten Voraussetzungen – beispielsweise im Stau bis 60 km/h – allein. Der Fahrer darf die Hände vom Lenkrad nehmen und sich mit anderen Dingen beschäftigen, muss aber auf Aufforderung des Computers wieder übernehmen. Zwar ist die Oberklasse-Limousine bereits auf dem Markt, die autonomen Fahrfunktionen sind aber noch in der Überprüfung durch das Kraftfahrt-Bundesamt. Bei Audi rechnet man damit, dass der Prozess im dritten Quartal 2018 abgeschlossen ist und A8-Besitzer danach die Funktionen nutzen können – passende Hard- und Software dazu bestellen kann man heute schon.

Text: Hanne Schweitzer/SP-X
Fotos: Audi, Daimler, Nissan (SP-X)

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