SiLkway Rally 2017: Schwieriger Start, Peugeot-Führung und etliche Probleme.

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Nach einer Art Prolog und einer anschließenden ersten Tagesetappe zeigte sich ganz schnell, dass die Top-Favoriten auch schnell unter sich waren. Mit einer Ausnahme: der US-Amerikaner Bryce Menzies, in Diensten des deutschen X-raid-Teams auf einem der beiden John Cooper Works MINI unterwegs, fand sich bestens mit den wechselnden Bedingungen zurecht und reihte sich unmittelbar nach den drei hoch favorisierten Peugeot 3008 DKR-Teams auf Platz vier ein. Peterhansel hatte seine Duftmarken gesetzt, um zu zeigen wer Herr im Ring ist und verwies Cyril Désprés und Sébastien Loeb auf die restlichen Stufen des Podiums. Etwas überraschend fand sich der Chinese Han Wei auf einem Geely SMG Buggy schon auf Rang 5 wieder. Lavieille (Buggy), van den Brink schon als erster der Truckpiloten(!), Gerard de Rooy (Petronas Iveco) folgten.

Al Rajhi auf dem zweiten MINI hatte die erste Etappe als fünfter absolviert, fiel dann aber erstmal auf Platz 23 zurück, weil er sein Arbeitsgerät in ein zwei Meter tiefes Loch versenkt hatte und dringend der Fremdhilfe bedurfte. Dass die schnellsten Trucks unter die Top-Zehn reinfahren, darf zu denken geben über die Qualität des Auto-Feldes, egal, ob Allrad- oder Buggy-System. Nun geht es von Russland nach Kasachstan mit einer langen Wertungsprüfung von über 300 km Länge. Das Wetter wurde zeitweise richtig schlecht: aus den kilometerlangen Staubwolken entstanden Wasser- und Schlammfontänen, die aus den Radhäusern der Rallyeautos heraus geschleudert wurden. Und dann erwischte es Superstar Peterhansel auf dem dominanten Peugeot 3008 DKR. Am Ende der vierten Etappe wurde er als 24. notiert, im Gesamtklassement nur noch auf 12. Loeb führt weiterhin und der verlorene Sohn Yazeed Al Rajhi aus dem X-raid-Team, der aus einem tiefen Loch von zwei Traktoren geborgen werden musste, macht nun richtig Dampf, wird Tageszweiter. Sein Teamkollege Bryce Menzies (USA) hält mutig mit, bleibt im Gesamt auf der Vier. Lavieille auf dem Baic-Buggy schiebt sich bei Nässe und Matsch souverän auf Gesamt 3 und sprengt das Franzosen-Werks-Trio.

Von Astana ging es nun nach Semey, dann nach Urdzhar. Die fünfte Etappe hatte es für einige richtig in sich: Top-Favorit Peterhansel kam auch hier aus seiner Pechsträhne nicht heraus, es reihten sich technische und streckenbedingte Probleme aneinander und so fing er sich erneut etwa 50 Minuten ein. Der Traum vom ersten Sieg war dahin. Cyril Désprés auf dem Werks-Peugeot 3008 DKR ließ nichts anbrennen, zog keinen seiner drei Joker und fuhr den Tagessieg ein. Mehr als nur eine Überraschung war der zweite Tagesrang des Chinesen Yangui Liu auf einem Baicmotor. Bryce Menzies auf dem John Cooper Works kletterte sehr gerne als Dritter mit aufs Treppchen. Dicht dahinter auf Platz 4 bereits der zweite Chinese (ebenfalls auf Baicmotor) Lu Binglang noch vor Seb Loeb.

Die 6. Etappe führt nach Turksib über 597 Kilometer.

Text: Frank Nüssel

Bilder: Teams

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