Liebe Leserin, lieber Leser,
die „lange Rolling-Stones-Nacht“ im Spartensender 3sat hat mich irgendwann im Verlauf dieser Woche bis tief in die Nacht hinein ans Pantoffelkino gefesselt. Da waren sie dann mal wieder, die scheinbar unverwüstlichen Herren Jagger, Richards, Watts und Co. Mit all ihren alten und neuen musikalischen Dauerbrennern. Darunter auch das Mick Jagger scheinbar auf die marktschreierisch anmutende Stimme geschnittene Stück „Get off of my Cloud“. Auf gut deutsch etwa „Hau endlich aber von meiner Wolke“.
Doch an die Wolke werden wir uns wohl in Zukunft gewöhnen müssen, liebe Leserinnen und Leser. Nicht nur bei den Rolling Stones, sondern auch im tagtäglichen Umgang und im gesamten Umfeld der Autobranche. Denn ohne die Cloud, die das ausgelagerte Wissen vieler Superhirne speichert, wird scheinbar nichts mehr gehen. Das ließ jetzt auch der deutsche Zulieferer-Riese ZF durchblicken.
„Cloud Computing“, der Begriff steht für die Verknüpfung von zahlreichen Servern zu einem übergeordneten Netzwerk, das eine zentralisierte Datenspeicherung und gleichzeitig den Online-Zugriff von unbegrenzt vielen Nutzern auf eine Vielfalt von Computerdienstleistungen ermöglicht. So weiß es das schlaue Nachschlagewerk Wikipedia. Autonom fahrende Autos, ja der gesamte Straßenverkehr in Zukunft sind ohne Cloud-Computing nicht realisierbar. Die Spezialisten von ZF, schon häufiger an dieser Stelle und auch in unserem Magazin ein Thema, haben sich darauf eingestellt, wie sie diese Woche mit einer Pressemittelung verlauten ließen.
Gemeinsam mit einem Branchenpartner werde man „ein System entwickeln, das künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI) für die Mobilitätsbranche verfügbar macht“, heißt es darin. Ich bin ehrlich, der ganze Schwall an technischen Termini der daraufhin folgte, verwirrte mich mehr, als dass er mir theoretische Hilfestellung hätte leisten können. Aber eines ist mir – Rolling Stones hin oder her – doch bei diesem eher zufälligen Zusammentreffen von privater Passion und beruflichem Alltag noch bewusst geworden: Zum einen die Tatsache, wie viele neue Wortschöpfungen in den vergangenen Jahren durch den Umgang mit den digitalen Möglichkeiten und Herausforderungen entstanden sind.
Und natürlich die Gewissheit, dass wir in einem unheimlich spannenden Zeitabschnitt des Umbruchs in vielerlei Hinsicht leben. Und das macht (nicht nur mich) neugierig auf die vielen Weiterentwicklungen der persönlichen Mobilität, die sich da ankündigen oder bereits auf den Weg gebracht wurden.
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende
Ihr Jürgen C. Braun