Gerüstet für das 24h-Rennen: Rudi Speich mit neu-aufgebautem Auto VLN-Zweiter

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Monatelange Vorbereitung, wochenlange Kleinarbeit, keine Schraube an der anderen gelassen und das Wort „Wochenende“ war ein Fremdwort. KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich aus Roßbach am Mittelrhein geht in diesem Jahr bei der Vorbereitung des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring (25. – 29. Mai) „in die Vollen“ und tritt bei dem Klassiker in der Eifel mit einem neu aufgebauten Audi TTS 2R an. Denn: „Unser Auto war zwar in den vergangenen Jahren zuverlässig, aber auf die Spitze haben uns immer so rund acht bis zehn Sekunden gefehlt.“

Das Ergebnis am vergangenen Samstag beim über vier Stunden andauernden zweiten Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft war nach extrem langer Vorarbeit für die Fahrercrew und das gesamte Team dahinter beruhigend und ermutigend zugleich: Zweiter Platz in der Klasse SP3T hinter einem von Toyota eingesetzten Lexus RC Werksauto und das Gefühl: „Die Arbeit und die Investitionen haben sich gelohnt.“

12 Zentimeter breiter (auf jeder Seite sechs) ist der giftgrüne TT RS jetzt geworden. Bei einem Spezialisten in der Eifel, der auch Fahrzeuge für den Einsatz in Le Mans trimmt, wurde ein Modell für das neue Bodykit angefertigt. „Das dazu gehörende Aerodynamik-Paket haben wir selbst entwickelt. Unser Ziel war es, mehr Abtrieb zu erzeugen. Dafür mussten wir viele neue Baustellen aufmachen. Die Achsen mussten verbreitert werden, die Antriebswelle geändert viele Teile selbst gebaut werden. Und viele andere technische Details mehr. In den vergangenen Wochen gab es kein einziges freies Wochenende mehr.“

Am Samstag stand dann das erste Rollout unter Wettbewerbsbedingungen an und Rudi Speich, der das Auto gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen Roland Waschkau und Rolf Weißenfels pilotierte durfte mit Genugtuung feststellen: „Es hat alles funktioniert. Das Auto hat gehalten. Was wir jetzt noch machen müssen, ist Feinarbeit. Am Set-Up arbeiten. Aber wir wissen jetzt, dass unsere Arbeit in den vergangenen Monaten sich gelohnt hat…“. Mit dem zweiten Platz, so Rudi Speich, sei man sehr zufrieden. Vielleicht sei sogar noch mehr möglich gewesen. „Aber meinem ersten Stint hat sich die Sitzbefestigung im Auto gelöst. Ich bin regelrecht hin und her gerutscht und dann erst mal in die Box, bis wir den Sitz wieder fest hatten.“

In den kommenden Wochen wird sich noch die genaue Fahrerbesetzung entscheiden und dann hofft Rudi Speich, mit seinem neuen Audi TT RS beim Rennen in der „Grünen Hölle“ die fehlenden sechs bis acht Sekunden pro Runde „aufsammeln“ zu können. „Wir sind schon stolz auf unsere Arbeit. Andere kaufen sich dann ein neues Kundensportauto bei Audi: Das kostet rund 200.000 Euro. Dieses Geld haben wir nicht. Also haben wir es selbst gemacht.“

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz

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