CD-Tipp – Rolling Stones: Blue and Lonesome

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Wie aus der Zeit gefallen – das ist der erste Eindruck, den Blue and Lonesome hinterlässt. Und das ist ein großes Kompliment. Denn die Rolling Stones klingen durchweg, als hätte da eine bislang kaum bekannte Band alles gegeben, um den Durchbruch zu schaffen. Vielleicht klingt es deshalb so entspannend, weil die Bandmitglieder sich wirklich nichts mehr beweisen müssen. Und vielleicht froh sind, überhaupt noch am Leben und in so guter Verfassung zu sein. Keith Richards' Autobiographie Life ließ vor wenigen Jahren ja keinen Zweifel daran, dass alle Stones lange alles andere als einen gesunden Life-Style pflegten.

Tatsächlich sind sie 2017 in Bestform, malträtieren Gitarre und Schlagzeug regelrecht, was den Hörer keineswegs malträtiert, und Mick Jagger entdeckt die Mundharmonika als sein Instrument. Und wer bisher dachte, sowas spielt man allenfalls zum traditionellen Jahresausflug eines Wandervereins, muss kräftig umdenken.

Blue and Lonesome, der Titel ist Programm, gibt eine typische Blues-Story ab, musikalisch konsequent traditionell. Und Eric Clapton als Gastmusiker ist gewissermaßen das Tüpfelchen auf dem i.

Nun sind Mick Jagger & Co auch jenseits der 70 immer noch für Schlagzeilen gut, die mit ihrer Musik nichts zu tun haben. Das hat sich in Jahrzehnten nicht geändert. Schön, dass sie auch heute noch genug Substanz haben, um nicht mit solchen Schlagzeilen in die Öffentlichkeit zu müssen.

The Rolling Stones: Blue and Lonesome. (Universal)

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