25 Jahre VW und Škoda

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Sind es „schon“ oder „erst“ 25 Jahre, seit Škoda zum Volkswagenkonzern gehört? Die älteren Autoenthusiasten mögen empfinden, als sei es gestern gewesen, dass der Markenname fest verknüpft war mit kleinen Heckmotorlimousinen aus tschechischer Produktion. Bei jüngeren Autokäufern hingegen dürfte sich vor allem die Assoziation „VW-Technik mit Preisvorteil“ ergeben. Doch auch von diesem Stempel emanzipiert sich die Marke gerade.

Seit einem Vierteljahrhundert gehört die tschechische Marke Škoda zum Volkswagenkonzern. Am 16. April 1991 trat die Vereinbarung in Kraft, die für die bis dahin weltweit kaum bekannte Marke Škoda zum Glücksfall werden sollte: Im Zuge der Privatisierung tschechoslowakischer Staatsbetriebe wurde Škoda an den Volkswagen verkauft. Schrittweise stockte der Konzern seinen Anteil auf, bis zur 100-prozentigen Übernahme im Jahr 2000. Interesse an dem in der Pionierzeit des Automobils Ende 1895 als „Laurin & Klement“ gegründeten Automobilhersteller hatten Anfang der 1990er Jahre auch BMW und Renault bekundet.

Das Produktionsvolumen lag damals bei weniger als 200.000 Fahrzeugen pro Jahr, die Modellpalette bestand aus zwei Modellreihen, einem Heckmotormodell und dem 1987 vorgestellten Kompaktwagen Favorit mit Frontmotor. Ein Vierteljahrhundert später sprechen die Zahlen eine andere Sprache: 1,06 Millionen Fahrzeuge hat Škoda 2015 ausgeliefert, in sechs Modellreihen und es stehen mehr als 40 Varianten zur Wahl. Zwischen 1991 und März 2016 sind laut Škoda mehr als 300 Milliarden tschechische Kronen (rund elf Milliarden Euro) in neue Modelle, Forschung und Entwicklung sowie in die Erweiterung der Produktionskapazitäten geflossen.

Mehr als 90 Prozent der Produktion verkaufen die Tschechen mittlerweile außerhalb ihres Heimatmarktes. Am stärksten nachgefragt sind die Modelle seit einigen Jahren in China, wohin 2015 gut 280.000 Fahrzeuge verkauft wurden. Deutschland stellt mit knapp 160.000 Auslieferungen 2015 den zweitgrößten Markt.

Die kritischen, anspruchsvollen deutschen Autokäufer haben die Tschechen vor allem in den letzten Jahren im Sturm erobert, kein anderer Importeur verkauft hierzulande mehr Autos. Seit sieben Jahren hält Škoda die Spitzenposition unter den Importeuren, derzeit mit einem Marktanteil von 5,6 Prozent.

Mit solider Technik aus dem Konzernregal, eigenständigen Modellen wie dem zwischen VW Golf und Passat positionierten Bestseller Octavia und kühl kalkulierten Preisen überzeugt der Hersteller nicht nur, aber auch in Deutschland seine Kunden. Dabei haben es die Tschechen besser als Schwestermarke Seat geschafft, eigene Qualitäten zu etablieren.

Zwar sind die Škodamodelle für VW mittlerweile zur scharfen Konkurrenz aus dem eigenen Hause geworden; ein gewisser Respektabstand mag eingehalten werden, aber man muss schon suchen, um bei der neusten Generation Škodas noch Qualitätsunterschiede zum jeweils vergleichbaren VW-Modell zu finden. Doch ergänzen sich die beiden Marken auch perfekt: Während VW mit neusten Assistenzsystemen und Komfortextras nach Höherem strebt, holt Škoda all die Kunden ab, die mit spitzerem Bleistift rechnen – bietet eben Volks-Wagen an.

Passend zum 25-jährigen Jubiläum ist die tschechische Automarke erfolgreich wie nie: Mit dem besten ersten Quartal und dem stärksten Einzelmonat seiner 121-jährigen Unternehmensgeschichte unterstreicht der Autobauer seinen Wachstumskurs. Im März wurden mit 106.300 Einheiten (+ 4,2 Prozent) weltweit mehr Fahrzeuge an Kunden verkauft als je zuvor in einem Kalendermonat.

Der Erfolg gibt Škoda Freiheiten, sich weiter zu emanzipieren, das hat nicht zuletzt die neue Designlinie mit mehr Ecken und Kanten gezeigt, die die Tschechen unter Designer Jozef Kaban verfolgen. So zeigte auch die Studie „Vision S“ im Frühjahr auf dem Genfer Autosalon stramme, selbstbewusste Formen und ein Format oberhalb des VW Tiguan. Das vielbeachtete Konzeptfahrzeug gibt einen Ausblick auf das neue SUV oberhalb des kompakten Yeti, das zum Jahreswechsel Einzug in die Modellfamilie halten und dass das moderne Gesicht der Marke weiter prägen soll.

Text: Spot Press Services/Hanne Lübbehüsen
Fotos: Škoda/SP-X

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