Peugeot setzt voll auf Dakar-Sieg 2016

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Der französische Automobilkonzern wittert nach dem Doppelsieg bei der China Silk Way-Rally Morgenluft in Hinsicht auf die nächste Dakar im Januar 2016. Während beide Siegesboliden noch auf dem Heimtransport waren, wurde in der Sportabteilung unter Peugeot Sportchef Bruno Famin kräftig an weiteren Rallye-Modellen gearbeitet, in die dann die Erkenntnisse aus China einfließen werden. Carlos Sainz flog nicht mit nach China, sondern leitete die ersten Rollouts der neuen Renner und führte sie in Marokko, unweit von Erfoud an den südlichen Ausläufern des Atlasgebirges, über Sand und Schotter. In diesen Modellen waren selbstverständlich auch die Erkenntnisse aus der 2015er Dakar verwirklicht worden. Der stringente Aufwand, den die Franzosen betreiben, weist deutlich auf die Aufgabenstellung hin: einen Sieg bei der Dakar einzufahren.

Stéphane Peterhansel wird mit Sicherheit als Pilot mit von der Partie sein, kann man doch nicht auf seine jahrzehntelange Erfahrung verzichten. Wer dann als Team 2 oder gar Team 3 noch dabei sein wird, ist derzeit noch nicht entschieden, jedenfalls stehen mit dem mehrfachen Dakar-Motorradsieger Cyril Després und Carlos Sainz exzellente Fahrer zur Verfügung, die zur Weltspitze zählen. Der neue Peugeot 2008 DKR zählt wegen seine ausschließlichen Heckantriebs zur Kategorie der Buggys, darf dafür aber eine dezidierte Zahl technischer Besonderheiten eingebaut bekommen, die bei allradgetriebenen Fahrzeugen verboten sind. Die wichtigsten Daten des neuen DKR: Der Radstand wurde um gar 20 Zentimeter verlängert und liegt nun bei exakt 3 Metern. Das dient der Längsstabilität bei hohen Geschwindigkeiten, gerade auf losem Untergrund. Der Tank fasst nun 400 Liter Diesel, alle 4 Räder haben Doppeldämpfung und die Federwege wurden auf fast unglaubliche 46 Zentimeter ausgelegt. Die Magnesium-Felgen und Michelin Reifen weisen eine Größe von 37×12,5-17 Zoll auf, während die vier innen belüfteten Bremsscheiben auf einen Durchmesser von 35,5 Zentimeter wuchsen. Viel Karbon wurde verbaut, um an das vorgeschriebene Gewichtslimit zu kommen. Am 6-Zylinder Dieseltriebwerk wurden nochmals 10 PS gefunden, so dass nun 350 satte PS mit einem Drehmoment von 800 (!) Newtonmetern auf das sequentielle 6-Gang-Getriebe losgelassen werden. Der Madrilene Sainz zeigte sich nach den ersten Tests sehr angetan. Wir haben eine ganze Reihe wichtiger Kleinigkeiten aussortieren können, die bei der letzten Dakar für Gremlins (kleine böse Geister) sorgten, wir haben geändert, verstärkt und neu entwickelt und das ganze Team zog mit bewundernswertem Engagement an einem Strick. Ein letzter Test soll bei der demnächst anstehenden Marokko-Rallye folgen, falls die Zeit noch reicht, denn Mitte November geht es ab in Richtung Pazifik…

Text: Frank Nüssel
Bilder: Peugeot Sport

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