Das auch finanziell bestens ausgestattete Toyota Imperial Team aus Südafrika macht ernst: Anlässlich der anspruchsvollen Landesmeisterschaften im Cross Country Sport fahren der mehrfache Dakar-Teilnehmer Alain Poulter und sein Markenkollege Anthony Tayler je einen der schnellen Toyota Hilux mit dem V8-Benziner. Die einzig ernst zu nehmende Gegnerschaft besteht dort unten am Kap vor allem aus Pickups der Ford Ranger-Familie, die ebenfalls mit einem V8-Benzintriebwerk ausgestattet sind. Poulter und sein Kompagnon führen die Meisterschaft klar an. Aber es gibt ein noch höheres Gut, das anzustreben ist: Endlich einen Sieg im Gesamtklassement der nächsten Dakar einzufahren. Bislang versuchten das Giniel de Villiers und Poulter vergeblich, wobei de Villiers immerhin mehrfach Gesamt-Zweiter wurde (nachdem er anfangs des 21. Jahrhunderts die Dakar auf einem VW Touareg gewonnen hatte).
Während Poulter sich also bereits mit der Teilnahme an den Cross-Country- Läufen Nkomazi 450 und Donaldson Cross Country Championship langsam aber sicher in Form bringt, fließen natürlich auch partielle Erkenntnisse über die Beanspruchbarkeit der Technik an das Toyota Imperial Team, das wohl weiterhin mit dem belgischen Haustuner Toyota Overdrive zusammenarbeitet. Nur diese Detailarbeit wird es ermöglichen, dass Toyota endlich auch die Dakar im Gesamtklassement (Wertungsgruppe T2) gewinnt. Reine Klassensiege in der T1 gab es bereits mehrfach, sie werden aber im Publikumsinteresse leider kaum wahrgenommen. Bislang hatten die Diesel-angetriebenen Minis von X-raid stets die Oberhand behalten, wenn es, gerade bei der Dakar, um Sieg und Pokale ging. Giniel de Villiers hingegen bereitet sich etwas anders vor: Er analysiert exakt die Unterschiede zwischen den Pickups und den Minis und arbeitet an Detailverbesserungen ganz abgeschottet. Und dann wird er wohl seinen Hilux im Endstadium seiner aktuellen Topp-Verfassung wieder durch die Namib-Wüste fliegen lassen, spektakulär, fast mehr in der Luft als im Sand, mehr jenseits aller physikalischen Limits als diesseits.
Andererseits hält gerade Toyota das Fähnchen der aufrechten Benziner hoch. Es wird Zeit, dass damit auch mal die oberste Stufe auf dem Siegertreppchen von der japanischen Marke besetzt wird.
Text: Frank Nüssel/CineMotBilder: quickPic Toyota ZA