Sollte es beim Camping regnen, bietet ein Caravan – im Gegensatz zu einem normalen Zelt – einen geradezu luxuriösen Schutz an. Der Wohnwagen sorgt für ein trockenes Plätzchen, Wärme und ausreichend Möglichkeiten für abwechslungsreiche Regentage. Die meisten Camper empfinden dabei das Prasseln der Regentropfen auf das Dach als nicht unbedingt störend. Aber Philip Brettschneider, der im elterlichen Wohnwagen im Etagenbett oben liegt, schon. Mit seinen gerademal zwölf Jahren kam er deshalb auf die Idee, in der Natur nach nachwachsenden Alternativmaterialien zu suchen, die das Wohnwagendach dämmen und die Lautstärke eines Regengusses reduzieren können. Mit dieser Idee wandte er sich an Dethleffs und bat den Hersteller von Freizeitfahrzeugen um Hilfe.
Dethleffs unterstützte Philip mit diversen Materialmustern und allem, was er benötigte, um richtig forschen zu können. Die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit legte Philip, der die 6. Klasse des Hans-Sachs-Gymnasiums in Nürnberg besucht, beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Erlangen – in seiner Altersgruppe heißt der Wettbewerb noch „Schüler experimentieren“ – vor und wurde prompt mit dem ersten Platz belohnt. Nun darf Philip Ende April zum Landeswettbewerb und sich mit den Besten aus ganz Bayern messen.
Um verschiedenste Materialien zu testen, baute Philip mit Hilfe seines Vaters eine Art Messbox auf, die alle mit unterschiedlichsten Dämmmaterialien aufgebauten Versuchsdächer aufgelegt und in der Badewanne beregnet werden konnten. Ein Schallpegel-Messgerät lieferte die Ergebnisse. Selbst die Gewichtsproblematik hat Philip beachtet und daher alle Dächer auf einer Küchenwaage gewogen. In seiner sauber ausgearbeiteten Präsentation mit fehlerfreiem Text und übersichtlichen Diagrammen kommt der Nachwuchsforscher zum Ergebnis, dass die beste Kombination zur Caravandach-Dämmung mit Naturmaterialien eine Konstruktion aus Holzfaserdämmplatte mit Stroh (89,3 dB/700g) ist. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Stroh-Kork-Granulat (89,1 dB/753g) und Holzwolle (90,5 dB/708g). Als am schlechtesten geeignet empfand er Gras (88,7 dB/1046g). „Das Gras wäre zwar vom Dezibelwert her noch sehr gut, aber ist vom Gewicht am schwersten und daher absolut ungeeignet als Dämmung für einen Wohnwagen“, begründet der 12-Jährige sein Fazit. Bleibt nur noch, dem forschenden Jungcamper für den kommenden Wettbewerb die Daumen zu drücken.
Quelle und Fotos: Dethleffs