Baja Portalegre: Sieg und Weltcup gehen nach Trebur

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Es war zu erwarten: Der Sieg im Cross Country Geamtweltcup musste her, das heißt: zum X-raid-Team nach Hessen. Vladimir Vasilyev führte knapp auf seinem Mini vor dem Qatari Nasser Al Attyah, der diesmal wieder auf einem Ford HRX (V8-Triebwerk) auftauchte und damit erneut für Furore sorgte. Nasser kann es sich leisten, nahezu bei jeder wichtigen Veranstaltung auf einem anderen Top- Fabrikat zu starten. Wir sahen ihn 2014 bereits auf dem (siegreichen) schwarzen MINI sowie auf einem Toyota Hilux V8-Pickup. Angebändelt hatte er ursprünglich bei den Ford-Mannen, um sich sein Fahrgerät für die nächste Dakar dort aufbauen zu lassen. Aber anfängliche Unzuverlässigkeiten in der Technik, ließen ihn wieder abwandern. So setzte er sich diesmal erneut zum Favoritenjäger ein und blieb seinem Anspruch treu. Zwar siegte das portugiesische Brüder-Duo Porem/Porem auf einem eilends dafür reservierten Mini aus Trebur, aber Nasser blieb dran und hatte am Schluss der schnellen und anspruchsvollen Finale-Prüfung nur 1,5 Minuten Rückstand. Da nahezu alles, was Rang und Namen in der Szene hat und noch Ansprüche auf Punkte anmeldete, angetreten war, ging es recht munter zu und für Überraschungen war genügend Freiraum. Schon, dass die eigentlich weniger favorisierten portugiesischen Brüder ganz oben auf dem Podest landeten, zählte dazu. Die Ehre Toyotas retteten Varela/Gugelmin auf einem Overdrive-Toyota Hilux, dessen V8-Benziner exzellent ging.

Nächste Überraschung: Auf Platz 4 nistete sich Barbosa (Portugal) ein auf einem nicht mehr ganz taufrischen Mitsubishi Racing Lancer mit dem 6-Zylinder-Triebwerk. Campos mit Copilotin Sotto-Mayor wusste die örtlichen Probleme ebenfalls gut zu meistern und holte sich auf dem zweiten MINI Platz 5. Vladimir Vasilyev fuhr taktisch klug, ließ sich auf keine Gefechte groß ein und rangierte auf Platz 6, gewann damit die Fahrerwertung mit nur 7 Punkten Vorsprung vor Al Attyah und machte Teamchef Quandt die Konstrukteurswertung zum Geschenk. Dritte Überraschung: Der Einheimische Nuno Matos trat mit einem brandneuen Opel Mokka Prototyp an und lief auf Platz 7 ein. Enttäuschend das Abschneiden von Marek Dabrowski, der einen Semi-Werks-Toyota Hilux von Overland mehr schlecht als recht ins Ziel prügelte: Da war unterwegs zu viel schief gelaufen insgesamt. Dennoch war Jean Marc Fortin, Rennchef bei Overland Toyota, insgesamt zufrieden: Wir haben die Pace und die Wettbewerbsfähigkeit erneut bewiesen, vor allem im Hinblick auf die nächste Dakar. Na gut, wenn er das so sieht.

Die diesjährige FIA Cross-Country-Weltcup-Serie war auch ein Kampf der technischen Systeme: die bärenstarken und schnellen Toyota-Benziner gegen die Diesel-Minis. Die haben in der Konstrukteurs- und in der Fahrerwertung die Pokale nach Hause gefahren. Merke: Wer zuletzt lacht …

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Teams

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