Test-Tour: Seat Alhambra Style 4drive

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Großraumlimousinen mit Allradantrieb sind durchaus etwas Seltenes auf dem Automobilmarkt. Dass aber auch diese Kombination durchaus ihre Vorzüge hat, das beweist Seat mit dem Alhambra 4drive, der technisch fast deckungsgleich mit dem Konzernbruder VW Sharan ist.

Der Seat Alhambra, der nach einer maurischen Burganlage benannt ist, ist weitestgehend baugleich mit dem Konzern-Bruder Sharan. Er ist aber durch sein markantes Profil mit dem großen Seat-Logo sofort als eigenständiger Angehöriger der Marke zu erkennen und er hat gegenüber dem Sharan einen unbestreitbaren Vorteil, auf den vor allem Familien großen Wert legen dürften. Er spielt preislich in einer ganz anderen Liga.

Vom Platzangebot her erreicht der Van zwar nicht ganz die historischen Vorgaben der Alhambra, aber die räumlichen Verhältnisse sind fast schon riesig zu nennen. Damit wäre eine der Grundvoraussetzungen, sich mit der Anschaffung eines solchen Fahrzeugs vertraut zu machen, also schon erfüllt. Und dennoch: Vans diesen Ausmaßes, vor allen Dingen solche mit einem 4X4-Antrieb, haben es am Markt immer schwerer, weil ihnen immer mehr kompakte SUV mit reichlich Platz den Rang ablaufen.

Der Seat Alhambra, 4drive, in diesem Fall angetrieben von einem 140 PS starken 2.0 TDI, wartet in der Ausstattungs-Variante „Style“ mit etlichen Komfort-Details auf. Dazu gehören beispielsweise die beiden sich elektrisch öffnenden und schließenden Schiebetüren, die übrigens im Großstadtverkehr sehr viel praktischer als weit öffnende Seitentüren sind. Auch die Heckklappe ist in dieser Variante elektrisch zu betätigen. Unter dieser verbirgt sich übrigens ein üppiger Laderaum hinter einer mit 66 Zentimetern niedrigen Ladekante. Der differenziert natürlich je nach Bestuhlung, ob Fünf- oder Siebensitzer. Bei der Fünfer-Bestuhlung sind es 765 Liter, bei sieben Sitzgelegenheiten sind es 257 Liter. Maximal passen 2.430 Liter in den sehr geräumigen Van. Die Zuladung beträgt runde 500 Kilo, die Anhängelast 2,4 Tonnen. Legt man die Lehne des Beifahrersitzes um, ist auch der Transport langer, sperriger Güter kein Problem mehr.

Die Sitze (in unserem Falle Leder) des großzügig geschnittenen Innenraums sind auch für längere Reisen bequem. In der zweiten Reihe warten drei Einzelsitze auf die Passagiere. Optional gibt es noch zwei weite, wegklappbare, dahinter. Auch der Zugang zu diesen Sitzen erfordert nicht unbedingt Verrenkungen, um an Ort und Ziel zu gelangen und für Beine, Kopf und Ellbogen ist immer noch erstaunlich viel Platz.

Van- und SUV-typisch sitzt man etwas höher in dem 4,85 Meter langen Seat, der im Übrigen eine Einparkkamera fürs Rückwärtsfahren an Bord hat, was in diesem Falle wirklich Sinn macht. Im Innenraum macht sich anhand der Materialien und deren Verarbeitung (alles sehr hochwertig und präzise) die Zugehörigkeit zum VW-Konzern bemerkbar. Die Armaturen sind übersichtlich, leicht bedienbar und viele Ablageflächen im gesamten Innenraum vereinfachen die Reise mit mehreren Personen und deren Utensilien.

Der 140 PS starke Zweiliter-Diesel stellt 320 Newtonmeter an Drehmoment zur Verfügung und sorgt für ein souveränes Vorwärtskommen. Mit 1,9 Tonnen ist der Allrad-Alhambra kein Leichtgewicht, da sind 140 „Pferde“ dann allerdings auch die Grenze dessen, was man für komfortable und angenehme Reise-Bedingungen unter der Haube haben sollte. Der lang ausgelegte sechste Gang erweist sich als echter Sparmeister, ebenso wie die Start&Stopp-Automatik mit Bremsenergie-Rückgewinnung. Wir legten mit dem Fahrzeug, das einen 70-Liter-Tank sein eigenen nennt, ein Strecke von knapp 1.200 Autobahnkilometern zurück. Auch unter den ersten winterlichen Bedingungen des zu Ende gehenden Jahres bewährte sich der Allradantrieb. Der Alhambra mit der elektronisch gesteuerten Haldex-Kupplung, die je nach Beschaffenheit der Fahrbahn und der Traktion bis zu 100 Prozent ihrer Kraft nach hinten ableitet, ist für Familien, die etwa in den Wintersport fahren möchten, oder in unseren Mittelgebirgslagen unterwegs sind, ein idealer Weggefährte.

Mit an Bord sind zudem ABS, ESP (Schleuderschutz), elektrische Parkbremse, Abblend-Automatik, Reifenkontrollanzeige, Airbags inklusive Knieairbag. Zwar beginnt die Preisliste für den Alhambra Style 4drive bei 34.900 Euro, aber Möglichkeiten, sich noch ein paar weitere Annehmlichkeiten wie etwa eine Standheizung oder Xenonlicht zu gönnen, gibt es genügend.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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