DVR: Straßen noch sicherer machen

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Auf den Straßen zwischen Flensburg und Rosenheim kamen in den ersten vier Monaten dieses Jahres 941 Menschen bei Unfällen ums Leben. Das sind 10,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sieht das Hauptproblem hierfür insbesondere in der Hektik auf den Straßen und im Alkohol. Auf einer Pressekonferenz zum „Tag der Verkehrssicherheit“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) in Berlin kündigte der CSU-Politiker eine Zündsperre für „Suff-Fahrer“ an um aggressives Verhalten am Steuer stärker zu ahnden. Bei ertappten Alkoholsündern sollen Zündsperren eingesetzt werden können, die an Alkoholtester gekoppelt seien.Die Hektik im Straßenverkehr sei zu reduzieren. Es gebe mehr Zeitdruck, viel dichteren Verkehr und eine wachsende Informationsflut für viele Fahrer. „Zeiten der Rush Hour gibt es mehrmals am Tag, nicht mehr nur zweimal“, betonte Dobrindt. Sein Ministerium habe eine Studie in Auftrag gegeben, die Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen klären soll. Um aggressiven Fahrern das Handwerk zu legen, könnten mehr Videokontrollen auf Autobahnen sinnvoll sein.

Für den Präsidenten des Verkehrssicherheitsrats, Walter Eichendorf, ist Verkehrsüberwachung unverzichtbar. „Sie muss flächendeckend und nicht kalkulierbar sein.“ Laut Dobrindt sollen auch künftig Standorte von Radarkontrollen in Radio und Internet „angezeigt“ werden. Dies sei ein wirkungsvolles Mittel, Verkehrsteilnehmern zu zeigen, dass auch sie Regeln einhalten müssen.

Der „Tag der Verkehrssicherheit“ begeht am 21. Juni 2014 sein zehnjähriges Jubiläum. Seit 2005 präsentieren der DVR, seine Mitglieder sowie andere Institutionen, Unternehmen und Organisationen auf Events die „Verkehrssicherheit“ öffentlichkeitswirksam. Hunderttausende Menschen informierten sich bisher dabei, nahmen an Vorführungen und Mitmach-Aktionen teil. Auch heuer wird dieser Tag wieder zahlreiche Besucher in seinen Bann ziehen. Schirmherr der Aktion ist Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt: „Die Sicherheit auf den Straßen geht uns alle an. Denn jeder Einzelne kann für mehr Sicherheit sorgen – durch Rücksichtnahme und vorausschauendes Verhalten. Der DVR ist für umfassende Verkehrserziehung ein wichtiger Partner“, bekräftigte der Minister.

In Berlin wurde auch der Startschuss zu einem Kreativitätswettbewerb gegeben, den der DVR zum Jubiläum ausschrieb. Alle Verkehrsteilnehmer in Deutschland sind aufgerufen, Ideen zu entwickeln, wie gemeinsam noch mehr Verkehrssicherheit zu erreichen ist. Die Sicherheitsstrategie „Vision Zero“ soll veranschaulicht werden. Sie will ein Verkehrssystem ohne Tote und Schwerverletzte schaffen. Bei der kreativen Umsetzung sind sämtliche Mittel zugelassen: Malen, Zeichnen, Fotografieren, Bildhauern, Gestalten jeder Art oder digitale Kunst. Der renommierte Künstler Romain Burgy, Mitglied der Jury des Wettbewerbs, präsentierte seine Umsetzung des Themas.

Der DVR-Präsident verwies darauf, dass das Bemühen um Verkehrssicherheit eine gesamtgesellschaftliche Ausgabe sei. Dennoch sei sie auch eine staatliche Dimension. Der Schutz aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere der schwächeren und ungeschützten unter ihnen, müsse durch den Staat und seiner Organe gewährleistet werden. Dazu gehöre auch die Verkehrsüberwachung, die nach Meinung des DVR verstärkt werden müsse.

Mit dem Thema Geschwindigkeitsüberwachung beschäftigte sich auch das 20. DVR-Forum „Sicherheit und Mobilität“, das ebenfalls in der Bundesmetropole stattfand. Das Thema wurde zusammen mit Experten und einem interessierten Publikum erörtert.

Die KÜS ist Mitglied des DVR und unterstützt seit langem seine vielfältigen Aktivitäten, z. B. die Kampagne Vision Zero. Hierzu zählt auch die jüngste KÜS-Verkehrssicherheitsaktion, zu der ein attraktives Gewinnspiel gehörte – und die erstmals über die Social Media (Facebook) ausgetragen wurde.

Text: Erwin Halentz
Fotos: DVR, Erwin Halentz

Scroll to Top