Nach den wahrlich kunterbunten Geschehnissen während der 5. Etappe folgte der letzte Abschnitt der ersten Woche von San Miguell de Tucuman nach Salta. Felsen und Wasser prägten die Bilder vor dem Ruhetag. Und Altmeister Peterhansel, in den letzten Tagen genervt und gebeutelt, holte seine alten Stärken aus dem Regal: Schnelligkeit, Übersicht, Versiertheit. Währenddessen sich bereits viele Teilnehmer mental angeschlagen und/oder mit waidwunden Fahrzeugen zum Ende der ersten Woche ins Ruhe-Camp schleppten. Der 11-fache Dakar-König also trieb in mittlerweile schon ungewohnter Weise seinen Diesel Mini All4 Racing (300) durchs Gelände, dass es eine Pracht war, ihm zuzuschauen. So nahm er an diesem Tage seinem Teamkollegen Nasser Al Attiyah fast 3 Minuten ab und dem Tages- Dritten Terranova (307) gar knapp 6 Minuten. Der 3-fach-Sieg für das X-riad- Team am Tage war also perfekt austariert. Die Toyota-Team aus Südafrika de Villiers/ D. von Zitzewitz hielt sich wacker auf Platz 4, was auch dem Platz im Gesamtklassement entspricht. Sainz ließ an diesem Tag gar 7 Minuten auf den Tagesbesten im Sand liegen und verlor weiter an Boden im Gesamtklassement, wartet weiter auf die langen und hohen Tiefsanddünen in der zweiten Woche, um den finalen Angriff zu inszenieren. Der Russe Vasyliev, ebenfalls auf einem Mini unterwegs (314) und neu im Team, setzte mit dem 7. Tagesrang ein überraschendes Zeichen, packte seinen alten alles oder nichts-Fahrstil aus und lehrte so manchen Mitbewerber das Fürchten: Vasyliev will unbedingt endlich von seinem 18. Gesamtplatz weg. Das deutsche Mini-Team Schott/Schmidt hält sich ausgesprochen nobel auf einem 25. Platz, was für den Gelegenheits-Piloten Schott mehr als achtbar ist, zumal er bislang auch von keinem Race- Lkw zunichte gefahren wurde oder seinen Mini in einem tiefen Loch vergrub.
Der Ruhetag wurde der Überholung von Menschen und Material gewidmet.
Text: Frank Nüssel /CineMotBilder: