Das klingt doch, naja, wenigstens aus der Zeit gefallen – oder? Die Angebetete, das ist eine Frau, die man entweder gar nicht erreichen, geschweige denn zur Partnerin nehmen kann, oder eine, die man im besten Sinne auf Händen trägt. Und prompt macht Jeffrey Deaver das, was ihn seit jeher auszeichnet: Falsche Fährten legen, Irrwege anlegen, um den Abgründen des Menschlichen auf die Spur zu kommen. Denn die Anbetung ist nichts anderes als Stalking in der extremsten aller denkbaren Formen. Und alles wegen einer berühmten Sängerin und einem ihrer großen Hits. Es dauert ein wenig, bis sich das alles entwickelt, weswegen man sich vom eigentlich harmlosen Anfang der Handlung und einer emotionalen Beschreibung von U-Musik nicht täuschen lassen sollte. Und wer von uns schon immer mal berühmt sein wollte, wird sich nach der Lektüre an den weisen Spruch erinnern: Überlege dir gut, was du dir wünschst, denn es könnte in Erfüllung gehen. Mit allen Schattenseiten.
Jeffrey Deaver: Die Angebetete. Blanvalet Verlag; 19,99 Euro. (Auch als eBook erhältlich.)