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Michael Heatley/Frank Hopkinson: Der Typ aus dem Song. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 14,90 Euro.

Der Titel ist Tiefstapelei. Der Typ aus dem Song ist eine Reise durch die Geschichte der Rockmusik, von den Beatles zu Adele. Ein Titel der Rolling Stones, deren CD wir parallel heute vorstellen, findet sich nicht – was daran liegt, dass eine solche Auswahl von Texten nie vollständig sein kann. Indirekt sind die Stones trotzdem vertreten: John Lennon und Paul McCartney machten aus ihren zunehmenden Spannungen zwei Lieder. Die Antwort auf How Do You Sleep kann gesehen werden in Let Me Roll It – am Ende stand die Trennung der FabFour, während die Stones ihre Erfolgsstory bis heute fortschreiben können.

Längst nicht immer sind die Menschen, die hier hinter den Liedern sichtbar werden, so vergleichsweise harmlos weggekommen. Aus der jüngeren Rockgeschichte sei Back To Black genannt, Amy Winehouses Sichtweise auf ihre Beziehung zu und die kurze Ehe mit Blake Fielder-Civil. Das tragische Ende ist bekannt – Amy Winehouse verstarb im Juli 2011 mit nur 27 Jahren, als Todesursache stellte sich erst Monate später keine Drogen-, aber eine Alkoholvergiftung heraus. Und Song For Guy, heute ein Klassiker im Werke von Elton John, 1978 nur als Abschluss seiner LP A Single Man gedacht, war als melancholisches Instrumental über Höhen und Tiefen im Leben angelegt. Elten John widmete das Lied einem Kurier seiner Plattenfirma, der während der Aufnahmezeit 17-jährig bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Es gibt aber auch heitere Momente, Widmungen der Rockstars vor bewunderten Kollegen etwa, oder überraschend turbulente Szenen, die so gar nicht zu dem Song zu passen scheinen, um den es geht. Wer hätte gedacht, dass das eher locker-flockig anmutende Back On The Chain Gang der Pretenders eine komplizierte Geschichte verarbeitet? Dass die Pretenders bis heute aktiv sind, erfährt man wie nebenbei. Auch Kate Bush, die hier ihre Würdigung erfährt, gehört zu den sympathischen Exzentrikern im Buch. Heute wird fast vergessen, dass sie 1978 erst 19-jährig debütierte und einen Teil ihres Erfolgs in Deutschland niemand anders verdankt als Alfred Biolek.

Wie gesagt, eine kurzweilige Geschichte des Rock. Wer ein Fan ist, muss sie lesen. Wer sie einfach so liest, ohne eine besondere Beziehung zum Genre zu haben, könnte ein Fan werden.

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