Test-Tour: Honda Jazz Hybrid

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Hondas Antwort auf den höheren Bedarf an Variabilität und Raum ist der Jazz. Angesiedelt ist der Wagen zwischen den klassischen Kleinwagen wie dem VW Polo und den fünfsitzigen Minivans vom Schlage eines Opel Meriva. Besonders hervorzuheben ist die optionale Raumausnutzung. So kann die geteilte Rücksitzbank mit einem Handgriff in sekundenschnelle nicht nur umgelegt werden, sondern auch – wie bei Kinosesseln – die Sitzfläche im Fond nach oben geklappt werden und damit auch hohe Gegenstände problemlos im Fußraum verstaut werden. Das Stauvolumen hinter der Heckklappe schluckt mühelos 303 Liter bei voller Sitzplatzbelegung und kann auf maximal 1.323 Liter durch Umklappen der Rücksitzbank erweitert werden. Dank des langen Radstands (2,49 m) herrschen großzügige Platzverhältnisse – vor allem auch in Sachen Kopf- und Beinfreiheit im Fond. Bereits in der Basisversion sind je zwei Front-/Seitenairbags sowie Kopfairbags über die gesamte Seitenlänge ebenso selbstverständlich an Bord wie ein elektronischer Schleuderschutz.

Auf Testtour ging es mit dem Jazz Hybrid in der Exclusive-Ausstattungsversion. Außen knapp, innen riesig! So der erste Eindruck – Dank des variablen Innenraumkonzepts wird ein großes Nutzungspotenzial geboten. Aber der Hybridantrieb hat auch seinen Preis: Der Basishybrid in der Comfort-Version ist ab 18.900 Euro zu haben, der Jazz-Einstiegspreis für den 1,2 Liter S mit konventioneller Motorisierung mit 90 PS lautet 12.900 Euro. Aber zurück zum Testwagen: Herzstück ist das Parallel-Hybridsystem, eine Kombination aus einem 88 PS Verbrennungs- und 14 PS Elektromotor. Der Elektromotor, der auch die Start-Stopp-Automatik speist, sitzt zwischen Getriebe und Verbrennungsmotor. Als Stromspeicher dient eine Nickel-Metallhybrid-Batterie. Die Kraft wird mittels eines stufenlosen CVT-Getriebes auf die Räder gebracht. Die Akkus werden beim Bremsen und bei gleichmäßiger Fahrt gespeist. Links neben dem Lenkrad ist der ECO-Knopf, der das Sparprogramm startet. Dann wird das Drehmoment um vier Prozent reduziert und die Klimaanlage regelt auf einem anderen Niveau. Je nach Fahrstil wechselt die Farbe der Instrumentenbeleuchtung von grün (sparsam) nach blau und auf dem Bordcomputer erscheinen bei sparsamer Fahrt „Blümchen“.

Im Schnitt konsumiert der Wagen laut Hersteller 4,5 Liter. Unser Verbrauch lag insgesamt bei 5,8 Liter bei Fahrten von mehr als 800 Kilometern, was eigentlich gar nicht so schlecht ist, aber vorausschauend fahren will gelernt sein. Wer die Vorteile eines Hybridantriebs ausnutzen will muss seinen Fahrstil ändern. Bei einer Sparfahrt in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn konnten wir unseren Verbrauch auf rund 5 Liter reduzieren ohne den fließenden Verkehr zu beeinträchtigen. Die Sitze sind komfortabel und auch langstreckentauglich, in Exclusive-Version macht man es sich serienmäßig auf beheizbaren Ledersitzen bequem. Hervor zu heben ist auch die gute Rundumsicht.

Wichtige Daten:
Preis Exclusive 23.820 Euro (inklusive Sonderausstattung Einparkhilfe hinten 380 Euro, Metallic 430 Euro, Einstiegsleiste beleuchtet 298 Euro, SSD Navigation 1.650 Euro). 1,3-Liter-Vierzylinder-Reihenmotor 88 PS und Elektromotor 14 PS, 1.339 ccm, 65 kW/88 PS bei 5.800 U/min, 121 Nm bei 4.500 U/min (Elektro: 78 Nm bei 1.000 min-1), 5-türiger Kleinwagen mit 5 Plätzen, Kofferraum 303-1.323, Spitze 175 km/h, 0-100 in 12,1 s, Norm-Verbrauch 4,5 Liter Super/100 km, CO2-Ausstoß 104 g/km.

Text und Fotos: Ute Kernbach

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