Test-Tour: Subaru Outback

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Seine Familienverwandtschaft zum Legacy Kombi ist unstrittig. Dennoch hat der Outback ein definiertes Eigenleben und seine speziellen Einsatz-Vorlieben: Langstrecken, wenn möglich auch bei miserablem Wetter, weil dann der Permanent-Allradantrieb seine ganzen Trümpfe der Reihe nach ausspielen kann. Soweit der erste Fahreindruck.

Wir hatten uns für die mittlere Motorisierung entschieden, einen 2,5 Liter-Vierzylinder-Boxer, der mit 4 Ventilen pro Zylinder ausgestattet ist, ein Drehmoment von 229 Newtonmetern nebst 167 PS (123 kW) auf den Lineatronic-Schaltautomaten überträgt. In der Ebene geht das unaufgeregt, ein relaxtes Fahrgefühl überträgt sich auf Fahrer und Passagiere. Geht es in bergige Regionen, dauert das Herunterschalten des Automaten arg lange, so dass es angeraten scheint, sich für den manuellen Modus zu entscheiden, der via Schaltwippen am Lenkrad die Gänge 1-6 spürbar flotter, spontaner durch dekliniert. Die im Temperament etwas retardierte Automatik ist dabei sicher auch dem 16-Ventilmotor zuzuschreiben, der einfach recht hohe Drehzahlen benötigt, damit es etwas flinker nach vorne geht. Schließlich liegt die Nennleistung erst bei 4.000 Kurbelwellenrotationen an. Im Handmodus gibt sich der Motor dann aber auch weniger sparfreudig: Drehzahlen kosten Sprit, eine alte Techniker-Weisheit. So ist der geneigte Fahrer befleißigt, dem Automaten möglichst lange die Treue zu halten, der nächste Tankstopp wird das bestätigen. Ein aufwändiges Fahrwerk stellt sich als narrensicher dar: da schaukelt sich nichts auf, die Räder bleiben auf dem Boden, wohin sie schließlich gehören, die Bremsen sind von hoher Güte. Was etwas gewöhnungsbedürftig ist: die elektrisch unterstützte (also nicht hydraulisch aktivierte) Lenkung, bei der nahezu jederzeit ein hauchzartes Ruckeln und Rütteln den Lenkantrieb dokumentiert, was sich bei zügiger Kurvenfahrt etwas verstärkt. Dieser Elektrotrick spart zwar Motorleistung (weil nicht über Keilriemen aktiviert), aber man wünschte sich bisweilen doch die gute alte Lenkhydraulik zurück. Nur sensible Fahrerhände bemerken aber den Unterschied. Ein- und Aussteigen durch vier weit öffnende Portale in gut geschneiderte Sitze mit wertigen Materialien hilft im Alltag ebenso wie bei Urlaubsfahrten. Die hoch öffnende Heckklappe lässt auch Menschen mit Gardemaß bis 190 Zentimeter lichter Körpergröße beim Beladen nicht im Regen stehen und erleichtert die Unterbringung von Last und Ladung achtern. Ein großzügiges Gepäckabteil mit 526 Litern (VDA-Norm) lässt sich ohne Fingerklemmen zügig erweitern auf rekordverdächtige 1.700 Liter. Subaru nennt die 3 Ausstattungspakete Trend, Active und Comfort Navigation. Wir hatten uns für letztere entschieden, um das absolut höchste Ausstattungsniveau zu genießen. Es darf vorbehaltlos als komplett von A (wie Alufelgen) bis Z (wie Zentralverriegelung per Funk) bezeichnet werden. Alles, was als nützlich, wertvoll, sicher und komfortrelevant gilt, ist in dieser Version inklusive. Das lässt sich auch am Preis ablesen: Subaru verlangt recht selbstbewusste 45.700 Euro dafür, der Testwagen war zudem noch in Metallic-Perfectlackierung gehalten und kam somit auf 46.240 Euro. Sicher viel Geld, aber eben auch für einen Allradler, der es an nichts mangeln lässt. Ein echtes Ganzjahresauto für die Familie, den Waidmann, den Bau-Ingenieur, den Außendienstler, der ständig auch im groben Geläuf arbeiten muss und die satten 20 Zentimeter Bodenfreiheit zu schätzen weiß.

Unser Testverbrauch, absolut Alltags-mäßig und realistisch, betrug 7,88 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer Fahrstrecke. Ein weiteres Argument für den Outback. Nimrods ziemlich bester Freund hat auch uns überzeugt.

Text und Bilder:
Frank Nüssel/CineMot

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